1857: Gründung des „Alpine Club“ in London, am 22.12.1857, erster Bergsteigerclub
1862: Gründung des österreichischen Alpenvereins in Wien, 01.07.1862: Paul Grohmann, Edmund von Mojsisovics, Guido Freiherr von Sommaruga
1863: Gründung des Schweizer Alpenclubs in Olten, 19.04.1863
1869 am 9. Mai: Gründung des Deutschen Alpenvereins in München durch: Franz Senn (Vent), Johann Stüdl (Prag), Trautmann (München), Carl Hofmann (München)
1869: Gründung des Österreichischen Touristenklub (ÖTK) in Wien
1873: Der Österreichischen Alpenverein geht mit 1414 Mitgliedern als Sektion Austria in den neuen „Deutschen und Oesterreichischen Alpen-Verein“ ( D.u.Oe.A.-V.) auf.
1883: Am 29. Oktober 1883 beschließen 30 Amberger Bergfreunde, die bis dato verschiedenen Sektionen des deutschen und österreichischen Alpenvereins angehören, die Sektion Amberg zu gründen. Es ist die zehnte Sektion in Nordbayern und die 90. im Gesamtverband.
Neben den Wandervereinen der Mittelgebirge erlebt der Alpenverein in den Jahren nach 1870 bis zur Jahrhundertwende allgemeines Interesse und einen bedeutenden Mitgliederzuwachs sowohl bei Akademikern als auch im neuen Bürgertum. So fand sich auch in Amberg ein Kreis von Alpenfreunden, Bergsteigern und Bergwanderern zu geselligen Abendveranstaltungen, auch mit dem Gedanken caritativer Hilfsaktionen. Dass bei solch einem Wohltätigkeitskonzert 1882 im Stadttheater, wie die „Amberger Volkszeitung“ berichtet:
Mit dramatisch-musikalischer Produktion, dank dem Kunstsinn und der so vielfach erprobten Opferwilligkeit der hiesigen Einwohnerschaft einen unerwartet günstigen Verlauf nahm, sodass mit Einschluss der freiwilligen Liebesgaben eine Bruttoeinnahme von 430 Mark erziehlt wurde zur Verteilung an Unwettergeschädigte in Kärnten und Tirol.
(Dies entspricht dem Lohn eines Arbeiters für 7 Monate).
Über die Gründung der Amberger Sektion berichtet der damalige erste Vorsitzenden Herr Dieterich, kgl. Bahnoffizial:
Der Impuls zur Gründung der Sektion Amberg wurde gelegentlich der General Versammlung des deutschen und österreichischen Alpenvereins, Vorort in Passau im Jahre 1883 gegeben. (Datum: 28. August 1883 – 200 Mitglieder aus 81 Sektionen). Von den Dahier weilenden, zumeist der Sektion München angehörenden Mitgliedern war daselbst eine ziemliche Anzahl vertreten.
Die große Anzahl, wenn ich mich recht erinnere, waren es einige Nichtmitglieder, umgerechnet im Ganzen 15 Personen veranlasste insbesondere den jensmaligen 1. Präsidenten des Central Ausschusses, Herrn Professor Richter, dann den bayer. Oberföster in St. Martin in Tirol, Herrn Ladner, einen geborenen Oberpfälzer, mich, der ich zufällig zum Obmann der hiesigen Mitglieder geworden war, anzugehen die Gründung einer Sektion in Amberg sofort, d.h. in Passau zu bestätigen.Ich glaubte jedoch, ohne mit den in Amberg zurückgebliebenen Mitgliedern Rücksprache genommen zu haben, hierzu nicht berechtigt zu sein und beschränkte mich auf die Zusage nach Ankunft die Frage zu ventilieren. Nachdem an und für sich die Sache günstig gestimmt war, wurde unter 23. Oktober 1883 bei reger Betheiligung, gelegentlich der Verspeisung eines feisten Ötzthaler Gamsbockes, dessen Krickel im Sektionslokal als Trophäe hängen, die Sektion, wenn auch mit einiger Opposition gegründet. Zu der neuen Sektion fanden sich 28 Mitglieder mit einem Beitrag von 6 Mark, wovon 3,50 M an den Centralausschuß abzuführen waren.
Die Constituierung der Sektion Amberg ist vom Central-Ausschuß, überhaupt in alpinen Kreisen aufs Freudigste begrüßt worden. Von allen Seiten liefen Glückwunschschreiben und Geschenke für die Bibliothek und zur Ausschmückung des Lokals ein, zugleich war aber auch nicht unschwer zwischen den Zeilen zu lesen, man hoffe, die Sektion möge es nicht so mancher ihrer Schwestern nachahmen, sondern thätig in das alpine Leben eingreifen. Es mußte nun das Erste sein, über die Art der Thätigkeit sich klar zu werden, bezw. ein bezügliches Gebiet zu suchen. Vor einigen Jahren war es nicht schwer ein Gebiet, welches die an dasselbe zu stellende Bedingungen besaß, aufzusuchen, während man gegenwärtig vom Glück sagen darf, sich erfolgreich irgendwo festsetzen zu können.