Freitag 03. März bis Sonntag 05. März 2023
Die Erfurter Hütte im Rofangebirge. In der neuen Zeitrechnung war das heuer die erste mehrtägige alpine Schneeschuhtour ’nach Corona‘. Bei der Auswahl des Zieles habe ich auf meine Erfahrungen meiner letzten Schneeschuhtour ‚vor Corona‘ zurückgegriffen, im Februar 2020 waren wir mit der Jungmannschaft auch auf der Erfurter Hütte.
Teilnehmer: Brigitte, Cordula, Evi, Vroni, Bianca, Matthias, GeSie, Petra
Freitag, 03. März 2023
Maurach am Achensee (974) – Dalfazalm (1692) – Erfurter Hütte (1831)
↑ 940 Hm ↓ 0 Hm → 6,7 km t 4,0 h
Treffpunkt war um 7:15 Uhr an unserer Geschäftsstelle. Da wir unsere Ausrüstung schnell im Mietbus verräumt hatten, genehmigten wir uns noch ein Mini-Frühstück im Cafe nebenan. Wie wir an der Theke anstanden gab es plötzlich einen lauten Knall. Eine Stofftasche mit zwei Piccoloflaschen Sekt wurde zu schnell am Boden abgesetzt, eine der Flaschen hat das leider nicht überlebt. So gab es dann beim Start am Achensee für jeden nur einen kleinen Schluck. Außerdem hat sich auf wundersame Weise Evis halbvolle Kaffeetasse 'verflüchtigt', Namen werden nicht genannt. Der nächste Abstecher folgte sofort. Franzi und Tom fielen kurzfristig krankheitsbedingt aus, die von Franzi gemachten Nußecken holten wir uns trotzdem noch ab, danke Franzi. Mit einer kleinen Verspätung gabelten wir noch eine fast erfrorene Vroni am Pendler-Parkplatz in Schwandorf auf. Die Weiterfahrt verlief dann problemlos und so kamen wir planmäßig um halb zwölf am Parkplatz der Rofan-Seilbahn an. Da wir ein Bergsteigerverein sind, würdigten wir die über unseren Köpfen bergwärts schwebenden Gondeln (fast) keines Blickes. Stattdessen steuerten wir die im Winter leider nicht bewirtschaftete Dalfazalm an. Da wir bis zur Alm immer im Wald unterwegs waren, machte uns das diesige Wetter nichts aus, dafür durften wir einen gefrorenen Mini-Wasserfall bestaunen. Für die laut Wegweiser 5 Minuten Gehzeit brauchten wir trotzdem 2 ½ Stunden, 700 Höhenmeter und 4 km Wegstrecke lügen nicht. Nach einer kurzen Pause ging es auf fast gleicher Höhe weiter in Richtung Erfurter Hütte. Nach wenigen Metern konnten wir endlich auch unsere Schneeschuhe anziehen. Da wir erst kurz vor fünf Uhr an der Hütte ankamen war es für Kaffee und Kuchen schon zu spät, auch für die geplanten LVS-Übungen hatte niemand mehr Lust und so gingen wir nach Beziehen der sehr schönen Lager gleich zum gemütlichen Teil über. Nach dem reichlichen und sehr guten Abendessen tauschten wir noch Anekdoten aus vergangenen Bergtouren aus, pünktlich zur Hüttenruhe um 22:00 Uhr lagen wir, ausgestattet mit mindestens zwei Lagen Decken, in unserem Lager.
Samstag, 04. März 2023
Erfurter Hütte (1831) – Rofanspitze (2259) – Erfurter Hütte
↑ 570 Hm ↓ 570 Hm → 7,0 km t 5,5 h
Nach der doch etwas frischen Nacht frühstückten wir ausgiebig, die Erdbeermarmelade war sonderbarerweise schnell vergriffen, mancher erinnerte sich an die Xeis-Tour vom letzten Herbst. Um 8:30 Uhr starteten wir bei bestem Wetter Richtung Rofanspitze. Obwohl der Lawinenlagebericht nur Stufe 1 vermeldete und für unsere Tour keinerlei Lawinengefahr bestand suchten wir uns nach einer halben Stunde Gehzeit eine schöne Fläche, um die tags zuvor ausgefallenen LVS-Übungen nachzuholen. Der erste Versuch gestaltete sich noch relativ chaotisch, aber der zweite Versuch lief schon wesentlich besser ab. Unserem Gipfelsturm stand nichts mehr im Wege. Der Schlussanstieg auf die Rofanspitze war dann doch nicht ganz einfach. Ein relativ steiler Hang musste gequert werden, mit Schneeschuhen auf dem gefrorenen Schnee war konzentriertes Gehen angesagt. Am Gipfel wehte ein starker kalter Wind, weswegen wir uns nur Zeit für ein paar Gipfelfotos nahmen und die geplante Brotzeit auf später verlegten. Nach Meistern des Gipfelhanges suchten wir uns ein windstilles Plätzchen und machten ausgiebig Brotzeit. An diesem Tag waren wir rechtzeitig zurück, um auf der Hüttenterasse zum Kaffee Kaiserschmarrn und Apfelstrudel genießen zu können. Auch an diesem Abend durften wir die gute Küche der Erfurter Hütte testen, um danach noch gemütlich in Erinnerungen zu schwelgen oder neue Pläne zu schmieden. Außerdem planten wir noch die Tour für den morgigen Tag: Wir gehen da mal flach hoch.
Sonntag, 05. März 2023
Erfurter Hütte (1831) – Dalfazalm (1692) – Steinernes Tor (1976) – Maurach am Achensee (974)
↑ 360 Hm ↓ 1170 Hm → 9,2 km t 5,0 h
Um eine zeitliche Reserve zu haben, piepsten die ersten Wecker bereits um kurz nach sechs. Nach dem Packen ging's zum wieder reichlichen Frühstück, allerdings war die Erdbeermarmelade wieder schnell Mangelware. Durch das Bezahlen wurde es trotzdem dreiviertel neun, bis wir nach dem obligatorischen LVS-Check Richtung Dalfalzalm starten konnten. Dort richteten wir uns ein Materialdepot ein, da wir nach unserem Abstecher zum Steinernen Tor wieder an der Alm vorbeikamen. Trotz Bedenken, dass jemand etwas zu unseren Sachen etwas dazulegen könnte, erleichterte auch die Bianca ihren Rucksack. Nach moderaten Steigungen zu Beginn wurde es die letzten Meter sehr steil, weshalb wir beim Abstieg das erste Stück ohne Schneeschuhe bewältigten. Pünktlich zum 12-Uhr-Läuten machten wir ausgiebig Rast auf der Dalfazalm, auch unsere zurückgelassene Ausrüstung war noch vollständig. Wie schon beim Zustieg am Freitag benötigten wir ab hier keine Schneeschuhe mehr. Da das Wetter entgegen der Vorhersage viel besser war als erwartet, genossen wir auf der Durraalm bei einer ausgiebigen Rast die Sonne. Beim weiteren Abstieg entdeckten wir die ersten blumigen Frühlingsboten. Es war noch früh am Nachmittag und so beschlossen wir, bei der Heimfahrt eine Cafe-Pause einzulegen. GeSie kennt ein schönes Cafe in Lenggries, nach einer Stunde Fahrzeit wäre das genau das richtige. Leider waren wir eine Woche zu früh dran, das besagte Cafe hatte noch Winterpause. In einem Cafe nebenan machten wir große Augen, als wir in der fast leeren Auslage weder Kuchen noch Torten entdeckten. Laut Bedienung waren diese komplett ausverkauft, wir mussten uns mit Gemüse- Quiche und Körnersemmeln begnügen, was aber unserer guten Laune trotzdem nicht schadete. Nach einer ruhigen und entspannten Heimfahrt (München passierten wir ohne jeglichen Stau oder zähfließenden Verkehr, und das an einem Sonntagnachmittag) erreichten wir um 19:00 Uhr
wohlbehalten Amberg.
Fazit
Alle gehen mit vielen schönen Eindrücken nach Hause und werden noch eine Weile von drei tollen Tagen zehren.