Tourenbericht: Kaiserliche Schneeschuhtour 17.-19.02.2017

Nachdem ich an unserer Geschäftsstelle in Amberg die letzten Utensilien sowie die Teilnehmer in unserem Kleinbus verstaut hatte, starteten wir Richtung Berge. Teilnehmer waren Doris, Evi, Hanni, Petra, Sabine, Sigrid, Thomas und der GeSie. Das mit dem Bus hat sich mittlerweile ganz gut bewährt, denn so ist, zumindest für die Mitfahrer, eine entspannte Anreise garantiert.

Je näher wir unserem Ziel kamen, desto schlechter wurde das Wetter. Bei der Ankunft im Gasthaus Altmühle, gleich hinter der Griesenau östlich vom Kaiser-gebirge, durften wir unser Gepäck schließlich im Dauerregen ausladen. Geplant war eine kleine Eingehtour mit den am ersten Tag obligatorischen LVS-Übungen. Allerdings hatte niemand bei dem miesen Regenwetter richtig Lust, nochmal raus zu gehen. Aber da lass‘ ich nicht mit mir spaßen, LVS kann man richtig nur in der (gestellten) Praxis erlernen. So machten wir uns mit Anorak und Regenschirm – schlechtes Wetter gibt es schließlich nicht, nur schlechte Kleidung – auf in Richtung Stubenalm. Bei der Richtung blieb es aber, denn nach 200 Höhenmeter machten wir kehrt, um dann in der Nähe unseres Basislagers auf einer Wiese unsere Übungen abzuhalten, die dann aber auch nicht allzu ausgiebig ausfielen. Schnell hatten wir unsere Siebensachen zusammengepackt und saßen dann in der warmen Wirtsstube bei Kaffee und Kuchen. Der viele Regen sollte sich übrigens als Segen erweisen, dazu aber später mehr.

Am nächsten Morgen wanderten wir nach einem ausführlichen Frühstück zunächst über die Griesenau ins Kaiserbachtal. Bald nach der Mautstelle bogen wir rechts ab, hier konnten wir auch unsere Schneeschuhe anlegen. Über eine Forststraße wollte ich einen freien Höhenrücken zur Scheibenbühelalm erreichen. Nach einiger Zeit hörten wir vor uns Maschinengeräusche, dann standen wir plötzlich vor einem riesigen Haufen Baumstämme mitten auf dem Weg, aufgeschichtet auf 5 – 6 Meter Höhe. Rechts davon ging es steil abwärts, außerdem waren hier die Waldarbeiter mit einer Seilwinde zu Gange. Ich versuchte es links durch steiles Dickicht, aber bald kam ich zu der Einsicht, dass sich das mit der Gruppe zu lange hinziehen würde. Außerdem hätten wir uns beim Rückweg wieder durchkämpfen müssen. Also kehrten wir wieder um. Zurück im Kaiserbachtal war guter Rat teuer. Links der Wilde Kaiser, viel zu steil und felsig, kein Schneeschuhgelände. Rechts dichter Wald ohne ein attraktives Ziel. Vor einigen Jahren war ich mit meiner Jugendgruppe auf der Griesner Alm, auch bei einer Sektionsfahrt hatten wir uns dort schon einquartiert. Ich erinnerte mich an Kaffee und Kuchen, also stand das Ziel schnell fest. Auf der Fahrstraße hochspazieren wollten wir auch nicht, das erschien uns dann doch zu langweilig. Also gingen wir hinunter zum Bach, der wenig Wasser führte, und suchten uns im Bachbett einen Weg. Das funktionierte auch ganz gut und hatte einen eigenen Reiz. Bei der Fischbachalm mussten wir den Bach dann wieder verlassen, ab da gingen wir die letzten Meter auf der Straße weiter. Was Kaffee und Kuchen betrifft, wurden wir nicht enttäuscht. Für den Rückweg wählten wir die Langlaufloipe, allerdings klappte mit den Schneeschuhen weder Diagonalschritt noch Skating, also schlenderten wir gemütlich talwärts.

Am Sonntag früh nach dem Räumen der Zimmer fuhren wir nach Gasteig. Von dort wollten wir dem Niederkaiser unter den Südabstürzen der Maukspitze einen Besuch abstatten. Ein Traumtag stand uns bevor: Strahlend blauer Himmel und jede Menge Neuschnee pur – dem Regen am Freitag, der oben einiges an Schnee brachte, sei Dank. Nach kurzem Anmarsch, wieder auf einer Loipe, ging’s bald bergauf, zwar auf einer Forststraße, aber dafür im Tiefschnee. An der Hackeralm machten wir Brotzeit, Sonnenanbeten an der südwärts gerichteten Hüttenwand eingeschlossen. Weiter ging’s zum Teil sehr steil, aber wieder im Tiefschnee bis zur Einödalm. Hier blieben drei der Damen zurück, um nochmal die Sonne zu genießen, der Rest spurte noch ein Stück Richtung Maukspitze, denn es machte einfach zu viel Spaß, frische Spuren in den Tiefschnee zu legen. Zurück im Gasteig gönnten wir uns natürlich wieder eine ordentliche Stärkung in Form von Kaffee und Kuchen.

Bericht von GeSie (Gerhard Siegert)