Eigentlich war die Adolf-Pichler-Hütte als Ziel geplant, aber die Umstände machten uns einen Strich durch die Rechnung und unsere Organisatorin Doris musste kurzfristig eine andere Bleibe für 8 Damen „mittleren Alters“ finden.
Mit der Schönblick Hütte am Hohen Bogen bei Neukirchen zum Hl. Blut hatte sie eine gute Wahl getroffen.
Am Mittwoch, 26.06., einer der heißesten Tage dieses Jahres, machten wir uns mit zwei Autos auf Richtung Bay. Wald. Weil die Oasendamen Gruppe 1, sich tags zuvor mit den Widrigkeiten bei der Bahn herumgeschlagen haben, wählten wir diese Art der Anreise.
Bei bestem Sommerwetter erreichten wir Neukirchen und machten uns zügig an den Aufstieg. Bis wir endlich den Wald erreichten, brannte die Sonne mit ganzer Kraft auf uns und die Schweißtropfen traten aus allen Poren. Der vollgepackte Rucksack drückte schwer auf unsere Schultern.
Endlich hatten wir die schattigen Bäume erreicht und stiegen auf einem wunderschönen Steig steil aufwärts. Die Trinkpause wurde mit einer Baummeditation verbunden und gestärkt durch die Kraft der Bäume marschierten wir weiter. Etliche Höhenmeter stapften wir auch schweigend, um uns ganz auf den Wald mit seinen Geräuschen und Gerüchen einzulassen und unseren Atem zu spüren.
Bald hatten wir die Hütte erreicht und waren überrascht von dem herrlichen Ausblick, der einladenden Terrasse und der gemütlichen Gaststube. Bei einem Eiskaffee erholten wir uns von den Strapazen und nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten kam der nächste Höhepunkt.
Ein kurzer Marsch führte uns auf eine Wiese mit Kapelle, einem Brunnen und einem grandiosen Blick auf Neukirchen und die Bayerwaldberge bis weit nach Tschechien. An diesem Kraftort führte uns Doris in die Geheimnisse des Quigong ein. Beim Wolkenteilen, beim Regenbogen, beim Wasserschöpfen und vielen anderen Übungen ließen wir unseren Atem ein und ausströmen. Mit dem Lied „Die Erde ist schön“, und einem erfrischenden Fußbad im Brunnen beendeten wir den spirituellen Teil. Das anschließende Glas Prosecco im Bergheim, war dann noch das I-Tüpferl des Nachmittags.
Am Abend servierte uns unser Wirt auf der Terrasse ein 5 Gänge Menü, welches manchen Magen fast ein wenig strapazierte. Interessante Gespräche, der herrliche Sonnenuntergang und spritziger Aperol waren ein würdiger Abschluss des ersten Tages.
Der Donnerstag begann mit einem Dank an Mutter Erde, an die Gestirne, an Pflanzen, Tiere und Mitmenschen und Quigong auf der Terrasse. Nach dem gemeinsamen Lied war die Lust auf Frühstück groß und wir genossen es in vollen Zügen.
Dann wanderten wir auf wunderschönen Steigen auf und ab Richtung Burgstall, dabei tauchten wir immer wieder zum „Waldbaden“ ein. Groß war die Freude als wir das Gipfelkreuz des Burgstalls erreichten und die herrliche Aussicht genießen konnten.
Der Rückweg führte uns über die Diensthütte, wo wir uns mit einem Weizen oder Schorle erfrischten.
Dann ging es weiter über die ehemaligen Natotürme, die von besonders sportlichen Damen erklommen wurden. Deren Lohn war ein phantastischer Rundumblick während die „gemütlichen“ eine Runde Hariobo, Datteln oder Feigen naschten. Natürlich kamen wir wieder am Bergheim vorbei, wo der obligatorische Prosecco konsumiert wurde.
Auch an diesem Abend erwartete uns ein reichhaltiges Abendessen, allerdings in der Gaststube, denn ein kühler Wind vergraulte uns von der Terrasse. Der „Kaiser im Glas“, der zum Dessert serviert wurde, lag einigen in der Nacht ganz schön schwer im Magen. Den konnte nicht einmal der später eingenommene Aperol zersetzen.
Zu schnell kam der Freitag, den wir nochmals in vollen Zügen genossen. Gebet, Quigong und das gemeinsame Singen waren wieder der gelungene Auftakt zu unserem letzten Tag. Das reichliche Frühstück gab uns Energie für den Abstieg nach Neukirchen. Nachdem wir unsere Autos erreicht hatten, wurde unnötiger Ballast im Kofferraum verstaut und wir wanderten am Klangmeilenweg bei sommerlichen Temperaturen Richtung Eschlkam. Natürlich wurden unterwegs die verschiedenen Instrumente in den Pavillons ausprobiert und die ungewohnten Klänge verwöhnten unsere Ohren.
Der Kunstwanderweg mit Installationen tschechischer, amerikanischer und deutscher Künstler war ein weiterer Höhepunkt auf unserem Weg.
In Eschlkam, der ältesten geschichtlich bekannten Dorfsiedlung zwischen Bayern und Böhmen, besichtigen wir die Kirche, die dem Hl. Jakobus geweiht ist. Bei einem gemeinsamen Gebet und einem Lied dankten wir für die unvergesslichen Tage im Bay. Wald.
Das Mittagessen im Gasthaus Post und ein Abschlusseis in einem Cafe beendeten diese unvergesslichen Tage.
Unserer Organisatorin Doris danke ich ganz herzlich für ihre Mühen und allen Mitwanderinnen für die interessanten Gespräche und das Dabeisein.