Am 28.02.2022 um 4 Uhr morgens ging es los. Nach 2h bei der Gepäckaufgabe hatten wir auch den Flughallenleiter von der Flugtüchtigkeit unserer LVS Rucksäcke überzeugt und wir landeten um 16 Uhr mitsamt Skiern und Gepäck in Tromsø.
Die erste Woche, die wir auf der Halbinsel Kvaløya verbrachten, starteten wir mit einem ausführlichen LVS Training in strömendem Regen. Nachmittags unternahmen wir die erste warm up Tour auf den Lille Blåmannen (844m), wo uns nach 500 Hm der Sturm vom Berg blies. Nach der ersten Wasserskiabfahrt stand fest, dass es nur besser werden konnte. Über Nacht fing es entgegen des Wetterberichts an zu schneien und wir wurden beim Aufstehen von tiefstem Winter überrascht.
30 cm Neuschnee wendeten das Blatt. Wir versuchten uns am Skittentinden (1042m), dem Rema 1000 (1000m) und dem Durmålstinden (921m) – erreicht haben wir nur den Gipfel des Buren (802m) sowie mehrmals den unseres Hausbergs mit Leos Fun-Park. Trotz Lawinenstufe 2 zwangen uns Sturm, massenhaft Triebschnee und schlechte Sicht zum täglichen Abbruch kurz vor den Gipfeln.
Nach einer Woche erreichte auch uns beständig schönes Sonnenwetter und feinster Pulverschnee on top. Unser Wahlallgäuer aus Schnaittenbach stand nun auch endlich mit einem Grinsen im Gesicht auf: „In Norwegen ist es jetzt genauso schön wie im Allgäu!“
Hochmotiviert suchten wir uns für den einzigen schön prognostizierten Tag der gesamten zwei Wochen ein alpines Highlight: den Store Hollendaren (1017m). Pünktlich standen wir mit einem im Graben festgefahrenen Auto am Einstieg: „Ausgraben können wir unser Auto auch nach der Tour.“ Durch anspruchsvolles Steilgelände spurten wir uns den Weg in Richtung Gipfel. Uns erwarteten unüberwindbare frische Triebschneeansammlungen an der ersten Kletterstelle: Die Stimmung kippte …
Um den Traumtag trotzdem noch auszukosten, wählten wir für den Nachmittag einen sonnigen Berg – Gipfel erreicht!
Am Abend wechselten wir für die zweite Tourenwoche die Unterkunft und bezogen ein wunderschönes, typisch skandinavisches Haus direkt am Storefjorden in den Lyngen Alpen. Unseren neuen Hausberg, den Daltinden (1533m), erreichten wir nach 1500Hm bei bestem Wetter schon am nächsten Tag. Eine Traumabfahrt wie aus dem Reiseprospekt: So haben wir das gebucht!
Tatsächlich blieb uns das Allgäuer Wetter noch einen weiteren Tag erhalten. Wir genossen die Abfahrt vom Lillegalten (833m) gleich zweimal. Wie der Anfang so das Ende.
Verabschiedet haben wir uns von Lyngen mit in der Abfahrt stollenden Skiern, Orkan und Regen. Auch die perfekte norwegische Powderwelt ist den Wetterkapriolen des europäischen Nordmeers gnadenlos ausgesetzt.
Inzwischen sind wir wieder alle gesund und munter in Deutschland angekommen und freuen uns auf das nächste Abenteuer.
Wer an einer ausführlicheren Erzählung mit tollen Bildern interessiert ist, darf sich auf den
nächsten stattfindenden Sektionsdiaabend freuen!
Andi Irler