1888: Ludwig Purtscheller regt beim Central-Ausschuss des D.u.Oe.AV. den Bau einer Unterkunftshütte im Sulzthal oberhalb von Gries an. Die junge Sektion Amberg wird den Bau mit finanzieller Hilfe des CA. erstellen.
Im Außenmaß 7,30 x 8,00 Meter, ein Innenraum mit 40 qm. Eine Bretterwand teilt Aufentshalt- vom Schlafraum mit 6 Lagerplätzen.
Der Sektionsvorstand Dr. Schmelher beschreibt u.a. den Bau:
Einzige Bequehmlichkeit: der Abort ist mittels Schubthür direkt vom Schlafraum erreichbar.
Die Baukosten: 3.545 österr.Gulden = 6.060 Mark.
Die Sektion zahlt 1.500 Mark, den Rest – 4.500 Mark – trägt der Central-Ausschuss.
1938: Auf den Mauern von 1888 und dem rückseitigen Anbau 6 Meter von 1901 wird ein Ober- und Dachgeschoß aufgesetzt.
9 Zimmer mit 25 Betten im 1. Stock und 22 Lager unterm Dach. Die Hütte ist drei Monate im Sommer und drei Monate im Winter bewirtschaftet.
Die Baukosten: RM 50.000, mit einem Zuschuss des Hauptvereins von RM 25.000.
Zum Kriegsende 1945 fällt die Hütte der allgemeinen Beschlagnahme anheim. Die Verwaltung erhält die Sektion Edelweiß im Österreichische Alpenverein in Wien.
1956: Rückgabe der Hütte in das Eigentum der Sektion Amberg.
1960: Bau eines eigenen E-Werkes, DM 35.000, mit Zuschuß vom DAV DM 18.000.
1975: An der Westseite 2-geschossiger Anbau, 16,40 x 4,70 Meter; Gastraum, Toiletten, Waschräume und ein 16-er Lager. Elektrische Fußbodenheizung im Gast- und neuen Schlafraum. Große Küche, Lager für Material und Lebensmittel. Winterraum mit 14 Plätzen und Kochstelle
Baukosten: DM 360.000 – Beihilfe vom DAV DM 150.000.
1990 bis 2000: Laufend Bauauflagen der Behörde: Kläranlage, neues E-Werk, Aufstockung über der Küche für Personalwohnräume und im Dachgeschoß neue Schlafplätze für Bergsteiger. Neuer Eingangsbereich mit Trockenraum. Getrennte Lagerräume für Lebensmittel und Geräte.
Ausgaben für Neubauten, Instandhaltungen: ca. 1 Mio. DM, finanziert mit Eigenmitteln, Darlehen und Beihilfe von 100.000 DM. Jährlich bis zu 5.000 Tages- und 5.000 Nachtgäste.
2014: Auf dem westseitigen Anbau von 1975 entsteht in Holzkonstruktion ein Aufbau für 4 Schlafräume mit zusammen 18 Betten. Aus dem bisherigen, aus 1938 stammenden Damenlager im Dachgeschoß, wird ein Gruppen-Gemeinschaftsraum. Dazu ist eine Erneuerung des Daches – aus 1938 und 1975 – stammend, nötig.
Die Hütte verfügt jetzt über 28 Betten in 9 Zimmern, 22 Plätze in 5 Mehrbetträumen, 2 größere Matratzenlager mit zusammen 22 Plätzen, dazu ein Winterraum mit eigener Kochgelegenheit für 14 Personen, insgesamt Platz für 86 Übernachtungsgäste.
Im Erdgeschoß 2 Gasträume mit zusammen 100 Plätzen. Der “Alte Gastraum” mit 45 Plätzen ist in den historischen Mauern des Urbaues von 1888. Eine große Terrasse bietet Platz für bis zu 100 Personen.