Tourenbericht: Hochtour 2017 zur Düsseldorfer Hütte

Die diesjährige Hochtour der Jungmannschaft führte uns vom 11.-15. August 2017 nach Südtirol, genauer gesagt auf die Düsseldorfer Hütte (2721m) im Ortlergebiet. Nach einer staufreien Autofahrt stiegen wir (Tom, Benji, Lina und ich) bei leichtem Regen von Sulden zur Hütte auf. Oben angekommen ließen wir uns das leckere Abendessen schmecken. Am nächsten Morgen weckte uns ein dumpfes Geräusch, das sich wie eine kleine Dachlawine anhörte. Und beim Blick aus dem Fenster wurde dies bestätigt, denn wir bekamen über Nacht 15cm Neuschnee! – Da hatte der Wetterbericht wohl doch recht. So schnell wird aus einer Sommertour eine Wintertour 😀 Geplant hatten wir als erste Tour die Tschengelser Hochwand (3370m), dessen Weg über einen mittelschweren Klettersteig und teilweise mit ausgesetzten Stellen zum Gipfel führt. Uns wurde schnell klar, dass diese Tour bei den aktuellen Bedingungen zu gefährlich ist. Also suchten wir nach einer Alternative und entschieden uns daraufhin zum Zayferner zu gehen. Dort wollten wir noch einmal vor Ort die Spaltenbergung üben. Kleidungs- und ausrüstungstechnisch waren wir auf jedes Wetter eingestellt. Als wir am Gletscher ankamen, seilten wir uns an und stiegen in einer 4er-Seilschaft den Gletscher hinauf. Die ersten sichtbaren Spalten waren erst relativ weit oben vorzufinden. Deshalb entschieden wir uns noch auf den Gipfel des kl. Angelus (3318m) zu gehen, da wir eh schon den Großteil des Berges bewältigt hatten. Im Nachhinein war es sogar gut, dass wir den Berg bei Neuschnee gemacht haben, weil dadurch das zahlreiche lose Geröll gefroren war und deutlich angenehmer zu gehen ist als wie wenn es eine Mischung aus Steinen und Schlamm gewesen wäre. Zurück in der Hütte angekommen wärmten wir uns erst einmal in der warmen Stube auf und beim Absetzen der Sonnenbrillen und Buffs staunten wir nicht schlecht. Wir sahen aus wie Eulen 😀 Obwohl wir nur wenige Minuten die Sonne zu Gesicht bekamen, hatten wir alle vier einen heftigen Sonnenbrand, der noch in der folgenden Woche immer wieder zum ein oder anderen Lacher führte. Abends wurden wir wieder von den sehr netten Wirtsleuten reichlich bekocht.

Am nächsten Morgen führte unsere Tour dann über den Klettersteig auf die Tschengelser Hochwand. Da bekamen wir dann auch das erste Mal das herrliche Panorama mit Ortler, Monte Zebru und Königsspitze zu Gesicht. Der Schnee war mittlerweile fast vollständig geschmolzen und so konnten wir die Tour richtig genießen, auch wenn sie viel Konzentration, Kraft und Trittsicherheit erforderte. Der Abstieg führte dann über einen Normalweg wieder zurück zur Hütte.

Am 3. und letzten Tag entschieden wir uns tagsüber für einen Ruhetag. Es schien immer wieder wunderbar die Sonne und wir legten uns an den See und den Bach direkt neben der Hütte und genossen einfach das schöne Wetter, die Ruhe in den Bergen und unterhielten uns viel. Damit wir nicht nur den ganzen Tag nur faulenzten, sind wir schließlich noch zum Sonnenuntergang auf das Hintere Schöneck (3128m) gegangen und haben dort Brotzeit gemacht. Anstatt einem Abendrot sahen wir ein sich ständig veränderndes Wolkenmeer, das jedoch auch richtig schön war. Da der Aufstieg nicht besonders anspruchsvoll gewesen war, trauten wir es uns zu, in der nebligen Dämmerung mit unseren Stirnlampen abzusteigen. Das bescherte uns eine besonders abendliche Stimmung am Berg.

Am darauffolgenden Tag mussten wir uns leider schon von den tollen Bergen und der empfehlenswerten Hütte verabschieden. Wir stiegen ins Tal ab und machten uns mit dem Auto auf in Richtung Heimat. Dabei legten wir noch einen erfrischenden Zwischenstopp am Reschensee ein. Später nahmen wir noch den ein oder anderen Stau mit, was aufgrund des Feiertages (Mariä Himmelfahrt) aber nicht verwunderlich war. Schlussendlich kamen wir spät abends in Amberg an. Müde von der langen Fahrt waren wir uns jedoch einig: Es war ein richtig schönes, gelungenes und abwechslungsreiches Bergwochenende und wir freuen uns schon auf’s nächste Jahr!

Bericht von Franziska Irler