Anmeldestart Schnupperklettern 27.10.2025 um 17:00 Uhr

Es reizt einen überall hinaufzuklettern und man will mehr?
Die Jugend bietet über die kommenden Wintermonate Kletterstunden zum Schnuppern an.
Der Kurs richtet sich an 7-16 jährige.

Beim Schnupperklettern werden die teilnehmenden Kinder komplett von ausgebildeten Jugendleiter*innen und deren Helfer*innen betreut. Eltern müssen sich also keine Sorgen machen!
Wir bitten die Eltern, die ihre Kinder in Aktion sehen wollen, erst kurz vorm Ende zu zuschauen, da wir ansonsten unser Programm nicht ungestört durchziehen können.

Die Ausrüstung zum Klettern wird immer gestellt. Eintritt in die Halle ist im Preis enthalten.
Mitzubringen sind aber dennoch Sportbekleidung, Turnschuhe und ein Getränk (ggf. eine kleine Brotzeit)

Unsere einzige Voraussetzung:
Mindestalter 7 Jahre

Kursgebühr:
– Mitglieder DAV Amberg: 7€
– Nichtmitglieder: 10€

Teilnehmerzahl:
3 – 12 Teilnehmer

Veranstaltungstermine:
– 23. November 2025
– 07. Dezember 2025
– 25. Januar 2026
– 01. Februar 2026
– 22. März 2026

Kursinhalt:
– Spielerisches Klettern im Toprope (eingehängtes Seil)
– Kennenlernen der notwendigen Ausrüstung
– Grundlagen der Sicherungstechnik

Kursort:
Stattfinden wird das Schnupperklettern in der Kletterhalle im Gebäude des Gasthauses „Alte Kaserne“ in der Dekan-Hirtreiter-Str. 5 in Amberg (Obergeschoss)

Anmeldung und Auskunft:
Anmeldung nur für einzelne Kinder sowie Termine möglich! Die Geschwister werden berücksichtigt.
Mehrfach Anmeldungen für Termine werden bei der Auswertung erst nach Neuankömmlinge berücksicht.
Anmeldung NUR per online Formular.

Die Anmeldung ist ab Montag den 27.10.2025 17:00 unter diesem Link möglich.

Rückschau des letzten Schnupperklettern 2022/2023
https://dav-amberg.de/98-kletterneulinge-im-vergangenen-halben-jahr/

Touren(ber/ged)icht: Bergwochenende der jdav-Gipfelstürmer im Mangfallgebirge (08.-10.08.2025)

Freitag, 08.08.2025

Wir präsentieren den Gipfelstürmer Tourenbericht,
zum Teil geschrieben als Gedicht.
Zum Haus Hammer in Fischbachau sind wir gekommen,
viele Gipfel haben wir erklommen.
Mit uns meinte es das Wetter gut,
nur ein bisschen heiß war es, wie in der Glut.
An der Halle in Amberg ging es los,
die Freude war ganz riesengroß.

Freitagmorgen um acht traf sich der erste Teil der Gipfelstürmer in Amberg. Auf dem Weg nach Fischbachau sammelten wir noch Maria und Sophia ein.
Am Parkplatz in Fischbachau haben wir unsere Rucksäcke gepackt und sind aufgebrochen zum Breitenstein (1622 m).
Unser Weg führte uns durch den Wald hinauf zum Fensterl. Hier entdeckten wir unser Talent für Gipfelbuch-Gedichte:

Auf dem Weg zum Breitenstein,
schreiben wir hier in dieses Buch hinein.
Wir sind bereits am Fensterl angekommen
und haben über die Hälfte des Weges erklommen.
Die ‚Gipfelstürmer‘ sind jetzt hier,
von Amberg weit gereist sind wir.

Von hier war es nur noch ein Sprung bis zum Breitenstein-Westgipfel.
Der Abstieg ins Tal wurde mit viel Humor und einigen interessanten Spielen gefüllt.
Dank „Wer bin ich?“ und „Zahlen raten“ verging die Strecke wie im Flug.
So erreichten wir nach guten vier Stunden den Parkplatz.
Bevor wir zum Haus Hammer gefahren sind, haben wir noch unsere Besorgungen für das Wochenende gemacht.

Die Dusche war ganz famos –,
auch das gemeinsame Kochen war grandios.
Es gab Salat, Nudeln und Kuchen –,
danach durften wir eine Tour für morgen suchen.

Nach der Tourenplanung für den nächsten Tag konnte der Abend beginnen – Zeit, den Abend zu genießen:
Wir spieltenwir einige gemeinsame Spiele und haben viel miteinander gelacht. Zeitig zur Hüttenruhe ging es dann aber auch schon ins Bett.

 
Samstag, 09.08.2025

Um halb sieben klingelte der Wecker,
das Frühstück war sehr lecker.
Um acht verließen wir das Haus,
auf die Heißenplatte ging’s hinauf.

Die Tour am Samstag startete – nach einer kurzen Diskussion am Vorabend, bis zu welcher Uhrzeit frühes Aufstehen Körperverletzung ist – um acht Uhr.
Unser Ziel für den heutigen Tag war die Heißenplatte (1593 m). Bei bestem Wetter starteten wir die Tour, allerdings nur zu sechst, da Maria und ihre Blasen einen Pausentag einlegen mussten.
Da der Aufstieg zu Beginn eine relativ langweilige Forststraße war, haben wir angefangen, „Zwei Wahrheiten, eine Lüge“ um Steine zu spielen – und der Siegerwahn war aktiviert. Der Weg wurde aber nach ein paar Wegfindungsschwierigkeiten schnell wirklich schön. Über enge Grasserpentinen ging es nach oben.
Der Berg wurde von uns spontan umgetauft in „Ameisenberg“, denn diese Menge an (wirklich exorbitanten) Ameisenhügeln war wirklich ungewöhnlich.
Das letzte Stück durch einen Latschenwald hat sich nochmal gut gezogen – denn der Wetterbericht hatte nicht gelogen: Es war wirklich heiß.
Am Gipfel angekommen, wurde erst einmal unserer neuen Begeisterung fürs Dichten nachgegangen:

Auf der Heißenplatte schwitzen wir,
ganz schön viele Fliegen hier.
Der Aufstieg war unmarkiert,
gerne sind wir hier hochmarschiert.
Gestern noch am Breitenstein,
auch dieser Gipfel ist ganz fein.
Die Gipfelstürmer – das sind wir,
noch bis morgen sind wir hier.

Anschließend wurde noch eine Transition für Instagram fertig gedreht
(es ist schwerer, als man denkt, auf ein Handy zu treten und dann sechs Menschen gleichzeitig zum Lachen zu animieren).
Nach einer Pause haben wir dann beschlossen, aufgrund der Zeit und sich anbahnender Kreislaufprobleme den zweiten noch möglichen Gipfel nicht mehr mitzunehmen und abzusteigen.
Der Abstieg erwies sich dann als deutlich schwerer als erwartet, aber wir haben es alle sicher zurück ins Tal geschafft.
Nach einem kurzen Einkaufsstopp waren wir schon wieder zurück an der Hütte und haben uns ans Abendessen gemacht.

Käsespätzle haben wir gemacht,
und dabei viel gelacht.
Gemeinsam waren wir beim Kochen am Start,
natürlich gab’s auch wieder Salat.
Der Wetterbericht hat nicht gelogen,
und uns auch zum Essen nach draußen gezogen.

Nach dem Essen haben wir den Abend beim spielen und feststellen, dass Toni wirklich keinerlei räumliches Vorstellungsvermögen hat, gemütlich ausklingen lassen.

 
Sonntag, 10.08.2025

Zum Geburtstag von Paula gab es alkoholfreien Sekt,
der Morgen war somit perfekt.
Auch ein Kuchen stand am Tisch,
gebacken von uns am Vortag frisch.
Danach mussten wir Abschied nehmen vom Hammer Haus –
denn wir mussten bis 10 Uhr raus.

Am Sonntag standen wir wieder sehr früh um 6:30 Uhr auf und feierten dann erstmal ausgiebig mit einem Geburtstagskuchen den Geburtstag von Paula. Danach räumten wir die Küche auf, packten die restlichen Sachen zusammen, und verließen um 9:00 Uhr das Haus Hammer, um unsere letzte Tour zu unternehmen.
Bei strahlendem Sonnenschein wanderten wir vom Spitzingsee los, mit dem „Wilden Fräulein“ als Ziel. Der Anstieg zum „Wilden Fräulein“ war sehr schön mit Wiesen, die von Kühen besiedelt waren. An manchen Stellen war der Weg nicht auffindbar und wir improvisierten quer durch eine Wiese. Nach dem steilen Aufstieg in der sengenden Hitze machte ein Teil der Gruppe im Schatten Pause, während Michi, Thomas und Sophia den Gipfel erklommen. Später wanderten wir alle weiter hinauf zum Jägerkamp, von wo wir eine tolle Aussicht genießen konnten.
Dort oben dachten wir uns ein Geburtstagsgipfelgedicht für Paula aus:

18 Jahre ist Paula schon,
Heut‘ sitzt sie am Geburtstagsthron.
Aus Neukirchen kommt sie her,
wir mögen sie alle sehr.
Aufs Jägerkamp sind wir gestiegen,
weil wir die Berge hier so lieben.
Dieser Ausflug war sehr fein,
heute geht’s für uns schlussendlich heim.

Nach einer kurzen Kuchenstärkung machten wir uns an den Abstieg. Wie geplant brachen wir pünktlich um 14 Uhr mit dem Bus auf nach Hause. Nach einem kurzen Halt, um Sophia bei ihrem Auto abzusetzen, ging es schließlich zurück nach Amberg.
Es war eine sehr schöne Abschlusstour und ein tolles Wanderwochenende!

Zum Abschluss sitzen wir im Bus zurück
und versuchen am Reimen unser Glück.
Die Tour war total genial,
wir freuen uns schon aufs nächste Mal!

Franzi, Paula, Maria, Michael und Toni
mit den Jugendleitern Sophia und Thomas

Tourenbericht Alpinklettern im Wilden Kaiser; 15. – 17.August 2025; Aktion Bergfreunde

„Die Regenwasserzisterne auf der Fritz-Pflaum-Hütte ist leer“ – mit ohnehin schon schweren Rucksäcken, vollgepackt mit Kletterausrüstung und Essen für drei Tage, beim Aufstieg in den trockenen Kaiser gibt es Schilder, die mehr Freude in einer Klettergruppe auslösen als dieses. Aber zurück zum Anfang.
Für einen Teil der Aktion Bergfreunde soll es im August für ein Wochenende zum Klettern in den Wilden Kaiser gehen. Für Viki und Niklas beginnt die Tour schon am Vorabend am Parkplatz, weil die beiden schon in der Gegend unterwegs sind, ein zweites Auto startet am Freitag früh von Amberg aus und sammelt Paul, Bene und Savan in München ein. Nachdem alle Staus durchfahren sind und das Essen und Klettermaterial auf die Rucksäcke verteilt sind, wandern wir los Richtung Fritz-Pflaum-Hütte. Diese Selbstversorgerhütte liegt abgelegen auf der Nordseite des Kaisers und soll unser Stützpunkt werden. Nach einer halben Stunde über Forstwege erspähen wir dann einen Zettel an einem Holzstapel. Aus der Ferne vermuten wir zunächst, dass vielleicht der Holzvorrat leer sein könnte und jeder noch einige Scheite Brennholz auf den Rucksack schnallen muss – falsch gedacht, zurück zum Anfang: Die Wasserzisterne ist leer. Ein letzter Bach, so der Zettel, wartet in wenigen Minuten auf uns, noch mindestens eine Stunde und einige hundert Höhenmeter vor der Hütte. Unser kurzes, demotiviertes „Was nun“ wird von der Erkenntnis beendet, keine Alternative zu haben als am Bach nochmal alle Wasservorräte aufzufüllen und dann auf der Hütte die Wassersuche fortzusetzen – nötigenfalls mit Wünschelrute und Regentanz.
So erreichen wir am frühen Nachmittag die wirklich toll gelegene Hütte, packen unsere Sachen aus und freuen uns über den Kaffee, den ein anderer Hüttengast mit geschöpftem Restwasser aus der tatsächlich fast leeren Zisterne gekocht hat. Bene und Savan bieten sich als Testpersonen an. Am Nachmittag steigen Paul, Niklas und Torsten noch in die Gelipfeiler ein und finden lohende Kletterei im sechsten Grad. Savan, Joris und Bene erklimmen die kurze 4-Grad-Leopard, die wie der Name vermuten lässt, keine besonderen Schwierigkeiten bereithält und versuchen sich dann noch im Sportklettergarten an der Hütte. Dass die Routenbeschreibungen aus dem Topo nur schwer auf die Wand übertragbar ist, führt hier zu interessanter Routenwahl – den gesuchten 5er finden die drei nicht. Paul, Niklas und Torsten haben einen längeren Zustieg und kommen so als letztes wieder an der Hütte an. Schnell wird der Couscous angerührt und wenig später aus Gründen der Wasserknappheit und Abspülfaulheit aus einer großen Schüssel verschlungen. Besser als die Wasserversorgung ist die Versorgung mit Bier und Wein – viele Alpinisten haben scheinbar in den vergangenen Wochen aus Angst zu verdursten größere Mengen Alkohol auf die Hütte getragen und die Reste dann der Allgemeinheit zurückgelassen. So verzichten wir auf Gute-Nacht-Tee und widmen uns dem Wein. Noch unsicher wie das Wetter am Samstag werden wird, fallen wir dann doch bald ins Bett.

Der Samstag beginnt gleich mit zwei guten Nachrichten: Das Wetter schaut noch stabil genug aus und Niklas hat oberhalb der Hütte einen zweiten Regenwassertank gefunden. Wir schöpfen einen großen Topf voll, kochen diesen ab und starten dann gestärkt durch Bergsteigerfrühstück (Müsli, Milchpulver, Apfel) zu unseren Touren. Viki und Niklas machen sich wieder talwärts auf die Suche nach ihrer Route, der Rest in die andere Richtung mit Ziel der Tour Schwarzer Peter. Paul dreht nach wenigen Metern um, weil er seinen Helm vergessen hat und nutzt seine Rückkehr zur Hütte gleich noch, um einige Scheite Holz wieder aus dem Feuer zu holen, um zu verhindern, dass die Stube für den restlichen Tag in eine finnische Sauna verwandelt wird. Nach einem letzten Anstieg über einen losen Schutthang finden die fünf ihren Einstieg und beginnen
zügig die erste Länge. Joris und Torsten in der ersten und Bene, Savan und Paul in der zweiten Seilschaft kommen gut voran und freuen sich über einige schöne Kletterstellen. Vor der letzten Länge entscheiden sie sich mit Blick auf den sich verdunkelnden Himmel aber abzubrechen und abzuseilen. Ohne Probleme und vor allem trocken erreichen die fünf dann wieder am frühen Nachmittag die Hütte, wo Niklas und Viki bereits warten. Der Zustieg zu ihrer Tour gestaltete sich als schwierig und nach längerer Suche hatten sich die beiden dann zum Umdrehen entschieden. Den Nachmittag verbringen wir dann gemütlich mit Spielen, Weintrinken, auf den nichtkommenden Regen wartend, unterhaltend und im Klettergarten kletternd an der Hütte. Zurück zur Zisterne – Niklas entscheidet sich später am Tag, doch nochmal einen genaueren Blick hineinzuwerfen.
Er findet: reichlich klares Wasser – puh, doch keine Wassernot mehr. Doch was ist das im hinteren Eck? Hat das…? Pfoten? Wir ersparen den Lesenden hier weitere Details; so viel sei zur Beruhigung verraten: Alle Kletterer konnten die Hütte ohne Magen-Darm-Beschwerden verlassen – vielleicht reinigt Dreck ja doch den Magen. Auf dem Speiseplan steht heute Huskyfood, Nudeln mit Thunfisch und Tomaten. Torsten versucht einige Male, die Spaghetti in kleine Stücke zu zerbrechen, wird aber vom Rest aufgehalten. Nach dem Essen entscheiden wir uns, am Sonntag mehr Priorität auf gemütliches Aufstehen als auf Klettermeter zu legen und lassen den Abend deshalb gemütlich ausklingen.
Am Sonntag früh regnet es dann tatsächlich und dicke Wolken hüllen die Hütte ein. Wir frühstücken, freuen uns, dass niemand über Nacht Durchfall bekommen hat und packen dann zusammen. Nach einem zum Glück trockenen Abstieg erreichen wir mittags die Autos und treten die Heimreise an.

Benedikt Lueger
Bilder: Savan Mack

Zwei neue Jugendleiter

Wir haben mit Maria & Theresa zwei neue Jugendleiter in der Sektion. Herzlichen Glückwunsch zu eurer bestandenen Ausbildung und Herzlich Willkommen!


Hallo,

ich bin die Maria, 16 Jahre alt und seit Anfang August Jugendleiterin beim JDAV Amberg. Ich bin schon immer gerne in den Bergen unterwegs und seit fast zwei Jahren begeistert mich das Klettern. Am liebsten draußen am Felsen, aber auch in der Halle mit meiner Gruppe, den Gipfelstürmern, oder privat mit meinem Cousin.
Hätte mir jemand vor einem Jahr erzählt, dass ich jetzt Jugendleiterin bin, hätte ich es wahrscheinlich nicht geglaubt. Doch in einem Jahr kann sich so unfassbar viel ändern. Umso mehr freue ich mich, die Sektion Amberg mit meiner Jugendarbeit zu unterstützen, Aktionen zu planen und Abenteuer mit euch zu erleben.


Hi,
ich bin Theresa und neue Jugendleiterin beim JDAV Amberg.

Vor nicht allzu langer Zeit war ich selbst noch Anfängerin beim Klettern und habe mich für diesen Sport schnell begeistert. Immer gut gelaunt findet ihr mich mit meiner Gruppe „Aktion Bergfreunde“ in der Kletterhalle oder am Felsen.

Als Jugendleiterin möchte ich meine Begeisterung fürs Klettern und für den JDAV an die Jugendgruppen weitergeben. Auch freue ich mich darauf, meine frischen Eindrücke aus der Grundausbildung in unsere Sektion einzubringen und gemeinsam mit den anderen Jugendleitern viele tolle Erlebnisse zu sammeln.

Veröffentlicht unter Jugend

Tourenbericht: Plaisirklettern in Arco 2025

Donnerstag: Ab dem dritten Mal ist’s Tradition – unter diesem Motto haben unsere Jugendleiter Paul und Bene auch heuer wieder die – jetzt traditionelle – Fahrt nach Arco organisiert. Nachdem der Zeltplatz diesmal tatsächlich schon zum Reservierungsstart im März gebucht und auch der Sektionsbus ausreichend früh reserviert wurde, steht vier Tagen toller Kletterei und Dolce Vita nichts mehr im Weg. Für Bene beginnt der Donnerstag mit der Übernahme des Busses, der verzweifelten Suche nach Campinggas und einem Einkauf, der die einzige Diska-Kasse für mindestens 20 Minuten lahm legt. Nachdem die Klettersachen, Einkäufe und anderen Teilnehmer*innen im Bus verpackt sind, geht es auf Richtung Süden. Am Irschenberg steigt noch Sophia zu, zeitgleich setzt sich in München ein zweites Auto mit Savan und Paul in Bewegung – erstaunlich pünktlich. Auch schon Tradition: der Regen auf dem Weg nach Arco, der aber rechtzeitig aufhört. So erreichen wir den Campingplatz kurz vor Zehn und können unsere Zelte trocken aufbauen und zum Kochen beginnen. Es dauert höchstens eine halbe Stunde, bis uns der freundliche Security des Platzes das erste Mal einen Besuch abstattet und eine Lektion in italienischen Schimpfwörtern mit uns durchgeht. Leiser und gut gesättigt gehen wir dann etwas später ins Bett.

Freitag: Auch das Ausschlafen am Freitag, um den Wänden Zeit zum Trocknen zu geben, hat schon fast Tradition. So gestalten wir den Freitag Morgen gemütlich und machen uns erst gegen Mittag auf. Bene, Sophia und Dine und Paul und Leo fahren mit dem Bus Richtung Parete Zebrate oberhalb von Dro und klettern dort die Man Ilia und Via Trento. In lohnender Genusskletterei geht es zügig voran und alle können an ihrer Vorstiegsroutine arbeiten. Bene versucht sich in verschiedenen Schuhvarianten und klettert die erste Länge barfuß und in seinen Crocs – erfolgreich. Nach dem Abstieg, der zunächst über ein loses Schuttfeld führt, geht es zurück zum Bus, der im Gegensatz zu einem anderen Auto am Parkplatz zum Glück nicht aufgebrochen ist.
Savan und Joris steigen derweil in die Route Caldo Inverno ein, die fußläufig vom Zeltplatz zu erreichen ist. Der Einstieg bietet gleich die ersten anspruchsvollen Kletterstellen sowie ein paar speckige Griffe und Tritte, die über die gesamte Tour immer wieder auftauchen. Die letzte Seillänge wird nochmal richtig herausfordernd, doch Savan steigt den plattigen und etwas speckigen Quergang souverän vor. Beim Abstieg wählen die beiden den falschen Weg und statt eines normalen Wanderweges folgt nochmal ein kleines Abenteuer mit viel Gestrüpp und einer Abseilstelle mit mehreren fragwürdigen Schlingen. 

Samstag: 
Am Samstag geht es für Leo, Niklas, David, Joris und Dine nochmal zu den Sonnenplatten. Beim Zustieg in der Hitze werden kurz die Felswahl und Ausrichtung angezweifelt, aber die Hoffnung auf Wolken nicht aufgegeben. Joris und Dine wollen in die Via Trento und müssen beim Einstieg kurz warten, bis die Seilschaften davor weitergeklettert sind. Durch das Zusammenlegen der ersten zwei Seillängen und die etwas langsameren Vorgänger treffen sie bei den Ständen immer wieder aufeinander, doch Platz ist genug. Ein Blick nach unten zeigt eine mittlerweile etwas längere Schlange bei der beliebten Route nebenan. Nach der Schlüsselstelle über die (Sonnen-)Platten kommt nochmal Genusskletterei und am Ende etwas Schutt zum Ausstieg. Das erklärt auch die regelmäßigen Steinschläge von oben. Oben angekommen warten Joris und Dine im Schuttfeld auf die Seilschaft von David, Leo und Niklas und bewundern währenddessen die Outfitwahl der anderen Kletterer. Von Badeanzug bis Adiletten ist hier alles dabei. 
Sophia und Paul starten vom Campingplatz zur Via Calliope. Die ist schnell gefunden, die erste Seillänge ist dann aber etwas komplizierter. Ein kurzer Kamin, dann eine lange Dreckrampe führen zum ersten Stand. Dem fehlen allerdings die Haken und der einzige Hinweis, dass man richtig ist, sind die noch aus der Wand ragenden Schrauben. Der folgende Kamin fordert etwas Mut und viel Vertrauen in die Füße, bevor lohnende Kletterei mit schönem Blick auf den Colodri die Tour abschließt.
Weil Paul und Bene im Vorfeld von der Route Katia Monte geschwärmt haben, entscheiden sich Savan und Bene, in diese einzusteigen. Kurz vor Abmarsch schließen sich auch noch Toni und Timo an und so machen sich die vier in zwei Seilschaften auf den Weg Richtung Colodri. Die Route führt in einer logischen Linie durch den zentralen Teil des Colodri-Massivs – tolle Blicke und luftige Kletterei sind so fest zu erwarten. Nach zwei 7- Stellen, die zum Teil souverän freikletternd, zum Teil mit Hilfe der Haken, überwunden werden, hält die Wand noch einige tolle Kletterstellen und gänzlich selbst abzusichernde Längen für die Kletterer*innen bereit. Auch von kleinen Wegfindungsfallen lassen sich die vier aber nicht in die Irre führen, und so kommen sie am frühen Abend erfolgreich am Gipfel an. Nach einem Abstecher übers Colodri-Kreuz mit tollem Blick über den See und einer Begegnung mit wegelagernden Ziegen steigen die vier in die Stadt ab, wo noch eine verdiente Pizza wartet. Der Rest macht währenddessen einen Abstecher zum Lago und kühlt sich dort ab.

Sonntag: Für Toni, Sophia, Leo und Dine geht es am Sonntag zur Ferrata-Runde Cima Rocca, die aus vier Klettersteigen besteht. Die geplante Abfahrtszeit um 11 Uhr verschiebt sich (nicht wirklich) überraschend etwas nach hinten, sodass der Anstieg in Biacesa erst um 12:30 Uhr startet. Nach ca. 1 1/2 Stunden und wiederholten „Jetzt müsste gleich der Einstieg kommen!“ kommt der Einstieg dann tatsächlich. Der erste Gipfel Cima Capi (Via ferrata F. Sussati) ist recht schnell erreicht und durch den Ausblick auf den Gardasee sehr lohnenswert. Danach folgt ein kurzer Abstieg und der zweite Klettersteig (Via ferrata M. Foletti) zur Biwakhütte Arcione. Nach kurzer Lagebesprechung und Deponieren der Rucksäcke beginnt der dritte Klettersteig (Sent. dei Camminamenti) hoch zum Cima Rocca, der besonders interessant aufgrund der Schützengräben und Kavernensysteme aus dem Ersten Weltkrieg ist, die auf dem Weg nach oben durchquert werden. Mit Stirnlampen wird den Wegmarkierungen in den Tunneln gefolgt. Zeit, die anderen Abzweigungen im Tunnel auszukundschaften, bleibt leider keine, da die Pizzareservierung am Abend immer näher rückt und noch ein zweistündiger Abstieg bevorsteht. Oben angekommen wird ein letzter kurzer Blick auf den Gardasee geworfen und der Abstieg beginnt. Statt den vierten Klettersteig nehmen die Mädels den etwas schnelleren Normalweg zurück nach Biacesa. Zum Pizzaessen kommen die 4 trotzdem nicht ganz pünktlich, satt werden trotzdem alle. Man munkelt, dass an der Verspätung nur der Wein schuld ist, der bei der Rückfahrt noch eingekauft werden musste…
Während die vier Mädels früh aufbrechen, verschieben Timo, David und Paul ihren Start – ausnahmsweise gewollt – nach hinten. Auch Bene, Niklas und Joris lassen sich noch etwas Zeit, bevor es in die erste Seillänge der Via Elda geht. Nach einer kurzweiligen Kletterei warten schon der Ausstieg und ein Gipfelbuch auf die Drei. Eine frühere Seilschaft hat dort vermerkt, dass sie Schlangen in der Route gesichtet hatten. Die gab es bei uns glücklicherweise nicht, dafür eine sehr schöne Route, die man gerne nochmal klettert. 
Nach einem gemütlichen Vormittag geht es dann für Paul, Timo und David in die mittlerweile im Schatten liegende Mescalito. Dort wird die anfängliche Motivation etwas gedämpft, als die erste Seillänge größere Probleme bereitet als erwartet. Einen schnellen Vorsteigerwechsel später stehen sie trotzdem am ersten Stand. Auch die zweite Seillänge gibt sich nicht kampflos geschlagen. Mit Blick auf die erste Kruxlänge (wunderschöne Plattenkletterei) gibt sich Timo geschlagen und genießt den Kampf vom Boden. Paul kann David noch überzeugen, etwas weiter zu klettern, aber nach einem aufregenden Quergang im Nachstieg ist dann am vierten Stand Schluss und die beiden Seilen ab. So bleibt noch genug Zeit am Campingplatz in den Fluss zu springen, bevor es pünktlich in die Pizzeria geht.
Nach dem gemeinsamen Abschlussessen in einer Pizzeria in der Stadt sorgt der restliche Wein abends noch für einige Lacher, allerdings eher auf unserem Zeltplatz und weniger auf dem der Nachbarn. Nachdem der freundliche Security noch vor den letzten Bergfreunden eingeschlafen ist, können auch diese nach kurzen Sparring-Übungen beruhigt schlafen gehen.

Montag: An unserem letzten Tag stehen wir zeitig auf, da wir vor Mittag den Zeltplatz verlassen müssen. Wer nicht wie eigentlich schon jeden Tag durch die lauten Tauben oder die Sonne früher wach war, wird zu den Klängen von “Guten Morgen, Sonnenschein” und Ähnlichem geweckt. Wie auch im letzten Jahr stehen heute Spiegeleier mit Speck und Semmeln auf dem Frühstücksplan – mit Erschrecken müssen wir jedoch feststellen, dass auf dem gesamten Zeltplatz keine Semmeln mehr aufzutreiben sind und so muss das restliche Brot als Beilage herhalten.
Nachdem wir alles abgebaut und die Autos bepackt haben, fahren wir noch ein paar hundert Meter vom Zeltplatz flussaufwärts zum Einstieg unserer letzten Routen. Paul und Timo steigen schon etwas früher aus und nehmen sich mit der Via Elios eine Route mit schönen Risskletterstellen vor. 
Leo, Dine und David steigen in die Dulcis in Fondo ein. Nach etwas Suchen und Ausschlussverfahren ist der Einstieg der Route gefunden. „Routenname angeschrieben“ laut Topo bestätigt sich nicht. Genauso vergeblich suchen die 3 den 1. Stand und bauen kurzerhand einen Baumstand. Die zweite Seillänge – beschrieben als eine schöne überhängende Platte – stellt sich eher weniger als überhängende Platte dar, ist aber trotzdem sehr schön. Nach dem 2. Baumstand geht es auch schon in die letzte Seillänge – die 4. Seillänge bzw. der 3. Stand wird auch nicht gefunden. Nach etwas Kraxeln im botanischen Bereich kommt nochmal ein kurzes Stück schöne Kletterei und dann auch schon der Ausstieg. Ob das Pareto-Prinzip (20% mehr Abenteuer bringen 80% mehr Spaß) hier bestätigt wird, möchten wir nicht näher beantworten.
Nur ein paar Routen weiter beginnen Bene, Sophia und Joris die Via Nereidi, die tatsächlich angeschrieben ist. Nach den ersten beiden Seillängen kommt am Ende der dritten die Crux, die ein etwa vier Meter langer Hangelquergang darstellt. Der gestaltet sich als äußerst speckig und die Füße stehen den größten Teil nur auf Reibung. Die Stelle wird jedoch von allen dreien gemeistert, und nach der vierten Seillänge wartet bereits der Gipfel.
Die anderen Seilschaften sind auch schon fertig und so treffen wir uns alle bei den Autos für die Abschlussbesprechung sowie eine letzte Abkühlung – die künstliche Stufe im Fluss stellt sich dabei als hervorragende Massagevorrichtung heraus. Ohne richtiges Mittagessen und dementsprechend hungrig, machen wir noch einen kleinen Abstecher in die Stadt, um Pizza und Eis zu kaufen. Die bestellte Menge von sechs Pizzen stellt sich als deutlich zu wenig für elf hungrige Kletterer heraus, zum Glück sind noch einige Snacks für die Heimfahrt übrig geblieben. In Arco trennen sich unsere Wege (zumindest vorerst) und in drei Autos geht es Richtung Bayern. An der Mautstelle vom Brennerpass entdecken die Mitfahrer im Sektionsbus direkt vor ihnen ein Auto mit bekannten Insassen – Niklas und Timo. Ein Beweisfoto wird in die WhatsApp-Gruppe geschickt, nur Sekunden später stellt sich heraus, dass auch der Sektionsbus entdeckt wurde: Savan, Paul und David kommen direkt dahinter angefahren. Nach dem unerwarteten Zusammentreffen trennen sich bei Innsbruck und München dann endgültig unsere Wege, um Mitternacht kommt der Sektionsbus in Amberg an. Bis zum nächsten Jahr!

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