Tourenbericht: Skifahren & mehr am Stubaier Gletscher März 2024

22. – 24. März 2024,
JDAV Aktion Bergfreunde

Am Freitag starten wir überpünktlich aus Amberg, da alle dachten, die Treffzeitpunktzeit ist die Abfahrtszeit. Mit unserem neuen Sektions-Bus und unserer Ausrüstung im Gepäck sind wir auf dem Weg nach Österreich zum Stubaier Gletscher. Dank Viki und Sina sind wir reichlich versorgt mit Kuchen und Pizza. Um 13 Uhr kommen wir pappsatt an der Talstation Eisgrat auf 1695 Hm an. Manche von uns sind behangen wie Christbäume, weil das ganze Material ja auch irgendwie hoch auf den Berg muss. Oben angekommen können wir zum Glück gleich unsere Unterkunft für die nächsten 2,5 Tage beziehen. Nachdem wir unser Gepäck in der Zollhütte abgeladen haben, flitzen wir ab auf die Piste. Dort können wir den restlichen Skitag bei perfektem Skiwetter nutzen. Zwei weitere Mitglieder aus der späteren Gruppe steigen mit ihren Tourenski auf. Ihr Gepäck kommt mit der Gondel nach. Pünktlich um 18 Uhr kehren wir alle gemeinsam zum Abendessen auf unsere Nachtbarhütte (Dresdner Hütte) ein (ca. 14 Hm). Das Essen schmeckt uns sehr gut, doch die Anfrage auf ein früheres Frühstück für unsere drei Skitouren-Gänger sorgt kurzfristig für große Verwirrung. Unsere Bedienung (ein Berliner) ist schwer davon überzeugt, dass es doch ein Scherz sein muss, dass ein paar von uns vor 7 Uhr frühstücken wollen und lädt sie prompt zur Apres Ski Party nebenan ein. Nach erneuter Anfrage können wir das Missverständnis klären und unsere Jungs erhalten ein mehr als großzügiges Frühstückspaket. Wieder in der Zoll Hütte angekommen lassen wir den Abend entspannt ausklingen.

Am nächsten Morgen sind unsere Touren-Gänger schon früh auf, genießen ihr Frühstück und werden von zwei frühen Vögeln hinaus zu ihrem Start begleitet. Für den Rest geht es um 7 Uhr zum Frühstücksbuffet in die Dresdner Hütte und danach frisch gestärkt auf die Piste. Weil die Hütte mitten im Skigebiet auf Höhe der Mittelstation liegt, sind wir eine der Ersten, die abfahren können. In der Früh ist das Wetter noch super, doch gegen Mittag zieht es zu und es gibt Neuschnee auf der Piste. Doch wir lassen uns von der Wetterlage nicht unterkriegen und nutzen das
schlechte Pistenwetter um Neues auszuprobieren. Manche von uns tauschen ihre Ski gegen ein Snowboard ein und umgekehrt.

Währenddessen erleben unsere Skitour-Gänger folgendes:

Nachdem die zwei frühen Vögel uns raus begleitet haben, geht es mit einer halben Stunde Zeitverzug die Piste hoch. Bei dem ersten Wegpunkt, von dem wir die drei Ziele sehen können, halten wir eine kurze Lagebesprechung und entscheiden uns für die Tour zum Nördlichen Daunkogel. Oben am Mutterberger Joch angekommen genießen wir die wunderschöne Aussicht, fellen die Skier ab und schnallen die Steigeisen auf, um den restlichen Aufstieg zum Nördlichen Daunkogel zu bewältigen. Dort angekommen haben wir Sicht auf das Sulztal, die Wilde Leck sowie die Mutterberger Seespitze. Die Amberger Hütte ist leider nicht in Sicht, da sie sich knapp hinter einem Felsriegel versteckt. Auf dem Rückweg trübt das Wetter immer mehr ein, trotzdem versuchen wir die Abfahrt zu genießen. Nachdem wir unten an der Piste ankommen, die Ski erneut auffellen und uns auf den Weg nach oben machen, kommen plötzlich 5 bekannte Jackenfarben um die Ecke gestochen. Die Gruppe ist wieder vereint und wir entscheiden uns gemeinsam mit den anderen die Talabfahrt zu fahren. Das heißt Skier nach 100 Hm wieder abfellen und gemeinsam die Piste runter. Ein paar von den Jungs fahren noch weiter ins Tal, um ein Paar Snacks für den Abend zu besorgen. Der Rest fährt währenddessen wieder zu unserem Basislager. Nachdem alle geduscht und wieder frisch gemacht sind, gehen wir wieder zum Abendessen auf die Dresdner Hütte. Nach einem üppigen Abendessen mit reichlich Nachschlag, versammeln wir uns an der Tafelrunde in der Zollhütte und halten eine Lagebesprechung über den anschließenden Tag. Da einige von uns die Nacht davor schlecht geschlafen oder Jetlag haben, gehen ein paar schon früh schlafen. Der wache Kern wagt sich noch an ein paar Runden Jungle Speed, die in der ein oder andern Diskussion und beleidigten Gesichtern enden. Am Schluss sind aber alle wieder friedlich und gehen nach einem erfolgreichen und aufregenden Tag schlafen.

Nach dem erlebnisreichen Tag lassen es alle heute ein bisschen ruhiger angehen. Gemeinsam genießen wir unser letztes Frühstück auf 2308 Hm und starten in den letzten Pistentag. Zu Beginn ist die Sicht noch gut, doch gegen Mittag zieht es leider wieder zu. Die eine Gruppe genießt die letzten Abfahrten und die andere Gruppe geht Eisklettern. Gegen 14 Uhr treffen wir uns alle an unserem Sektions-Bus, sowie einem zusätzlichen Auto und machen uns für die Heimfahrt bereit. Der Bus setzt noch einen von uns, der noch nicht genug vom Skifahren hat und nochmal eine Woche Skiurlaub dran hängt in Wiesing (Ausfahrt Zillertal) ab. Für uns geht es danach auf direktem Weg nach Hause, wo wir auch gut wieder ankommen. Vielen Dank an dieser Stelle an Heiko und Rolf, dass es so schnell mit dem Sektions-Bus funktioniert hat und wir diesen für unser Skiwochenende nutzen durften.

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Tourenbericht: Alpinklettern im Wilden Kaiser bei Kaiserwetter Oktober 2023

29. September – 03. Oktober 2023,
JDAV Aktion Bergfreunde

Freitag, 29. September
Für einen Teil der Aktion Bergfreunde geht es über das verlängerte Wochenende in den Wilden Kaiser zum Alpinklettern. Laut Wetterbericht sollen die Bedingungen traumhaft werden. Zu dritt starten wir mit nachhaltigen Ressourcen, einem E-Auto von der Rosenapotheke, aus Amberg los. Den Vierten aus der Bande holen wir bei einem Zwischenstopp in Raubling ab und der Fünfte kam im Dunkeln nach. Dazu später mehr. Das zeitige Loskommen macht sich bemerkbar, denn bis zum Parkplatz in Going kommen wir gut durch. Da wir uns für eine Selbstversorgerhütte entschieden haben, sind unsere Rucksäcke schwerer als sonst. Das zusätzliche Gewicht hindert unser Tempo jedoch nicht, nach guten zwei Stunden erreichen wir die herrliche Ackerlhütte, die noch menschenleer ist. Da sich unser Zeitplan gut ausging, beschließen wir noch eine kurze Tour zu klettern. Als zwei Seilschaften steigen wir in das mit roter Farbe angeschriebene „Krampustanzl“ ein. Der Anfang sieht noch sehr fein und logisch aus, aber natürlich muss es anders kommen als gedacht. Zum einen ergibt sich eine organisatorische Hürde für die Gruppenstunde der verbleibenden Bergfreunde in Amberg, zum anderen wird Viki von Paul am Stand der zweiten Seillänge angerufen:
„Hey, weißt du wie die Reisepläne der Jungs aussehen?“
„Was für Reisepläne?“
„Naja, wann sie heute losfahren. Ich hab mein Anschlusszug verpasst und sitze in München fest.“
„Eh… wir hängen gerade alle an der Wand.“
„Haha, oh. Ich wusste gar nicht, dass du mit dabei bist.“
Nach kurzem Hin und Her steht fest, dass Timo runterläuft, Paul aus Kufstein holt und die beiden gemeinsam im Dunkeln aufsteigen. Ansonsten kann Paul heute nichtmehr nachkommen, und außerdem hat er unser Frühstück! Timo lässt sich die zweite Seillänge nicht entgehen und klettert diese noch, um sich dann abzuseilen. Am Wandfuß angekommen läuft er auch schon los. Niklas und Viki klettern nun auch die zweite Seillänge: Ganz schön knackig! Da es nun bereits zu dämmern beginnt, beschließen wir uns vor der dritten und letzten Seillänge abzuseilen und zur Hütte zurückzukehren. In der Dämmerung packen wir unser Material am Wandfuß ein und begegnen zwei Frauen, mit denen wir uns später die Hütte teilen werden. Diese steigen noch in eine Route ein, kommen aber auch nicht sehr viel weiter als wir. Zu dritt bereiten wir daraufhin das Abendessen zu und schließen Wetten ab, wie schnell Timo und Paul an der Hütte ankommen werden. Nach weniger als eineinhalb Stunden Aufstieg stehen die beiden Jungs verschwitzt und hungrig vor der Tür. Heute gibt es Nudeln mit Pesto, was hätte man auch anderes erwarten können? Als wir den nächsten Tag planen, fängt es an mehr zu regnen, als der Wetterbericht angezeigt hatte. Etwas bedrückt gehen wir mit unserem Plan B ins Bett.

Samstag, 30. September
Der erste Wecker des Morgens wird gekonnt ignoriert, da wir wegen des Wetters nicht besonders motiviert sind, aufzustehen. Doch irgendwann sehen wir ein, dass wir nicht mehrere Stunden Aufstieg samt vollständiger Alpinkletterausrüstung auf uns genommen haben, um dann im Bett herumzuliegen. Nach einem kurzen Blick aus dem Fenster wird klar, dass wir zwar heute vermutlich keine traumhafte Aussicht haben werden, die Wände aber überwiegend trocken sind. Bei unserem ausgewogenen Frühstück (entweder Nudeln mit Pesto vom Vortag oder Müsli mit Milchpulver) beschließen wir die Seilschaften und suchen uns unsere Touren aus. David und Niklas klettern das „Vorspiel“ am Sockel der Maukspitze, Timo und Paul entscheiden sich für die „Göttner“ am Waxensteiner Turm, nachdem sie ihnen von Viki und Niklas empfohlen wurde. Die Suche nach den Einstiegen kann sich jedoch durchaus spannend gestalten, wenn die Sichtweite zwischen 20 und 200 Metern schwankt, doch früher oder später sind beide Seilschaften auf dem richtigen Kurs. Zumindest im Vorspiel klart dann der Nebel zwischendurch auf, sodass man bis in das Tal blicken kann. Durch die Akkordeonmusik der Sektion Kitzbühel, die von der Hütte aus die Wände hochhallt, wird die Kletterei geradezu idyllisch, das Aufstehen hat sich also gelohnt. David und Niklas seilen sich nach ihrer erfolgreichen Tour wieder ab, das Vorspiel hat sich als eine passende Tour für einen trüben Tag herausgestellt. Paul und Timo müssen sich hingegen ihren Weg durch den Nebel zum Normalweg der Ackerlspitze bahnen, da dieser ihr Abstieg ist. Zurück an der Hütte erfahren wir, dass die andere Seilschaft bereits kurzfristig abgereist ist. Als wir anschließend unseren Reis zum Abendessen auf den Herd gestellt haben, klopft es an der Tür: Die Edelweißgilde möchte uns zum Essen einladen. Sie feiert vorne auf der Terrasse die Renovierung ihres Raumes und wegen des wechselhaften Wetters gibt es nun mehr Essen als Besucher. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und so gibt es Steak mit Kartoffel- und Krautsalat. Über unseren Reis freut sich eine andere Seilschaft, die noch zu später Stunde auf die Hütte kommt. Wohl genährt und zufrieden, diesen trüben Tag doch so gut genutzt zu haben, gehen wir alle ins Bett.

Sonntag, 1. Oktober
Wie auch gestern schon, klingelt uns heute Lady Gaga aus den Betten. Noch ein, zwei Mal umdrehen und wir sind alle aufgestanden. Während wir unser Frühstück vorbereiten, klassisch Müsli mit Milchpulver, offenbart uns David, dass er das eigentlich gar nicht mag und es das letzte Jahr nur aus Mangel einer besseren Alternative gegessen hat. Diesmal gibt es dann aber sogar ein paar Scheiben Brot. Eine Stunde nach dem Aufstehen satteln wir unsere Rucksäcke und machen uns auf den Weg unsere Einstiege zu suchen. Der aufgezogene Nebel, der über uns in den Wänden hängt, macht das wieder zu einem echten Abenteuer. Doch bevor wir so weit kommen, merkt David, dass er seinen Helm auf der Hütte vergessen hat und läuft eine Extrarunde. Viki und Paul ziehen währenddessen weiter in Richtung der östlichen Hochgrubachspitze, an der sie heute die „Riegelekante“ klettern wollen. Timo und Niklas warten kurz auf David und laufen dann weiter zu ihrem Einstieg in die „Wie a Klassiker“. Auf den letzten Metern vor der Wand erschwert der Nebel dann die Orientierung und es dauert kurz bis die Dreierseilschaft den Einstieg findet. Danach geht es für sie schnell voran. Niklas steigt vor und die beiden Nachsteiger machen gut Tempo, bei 16 Seillängen auch gut so. Als Viki und Paul die anderen in der ersten Seillänge sehen, ist für die beiden der Zustieg noch lange nicht vorbei. Es geht erst über einen noch markierten Wanderweg immer weiter hoch, bis deutliche Steigspuren zu erkennen sein sollten. Wo das aber sein soll, ist in dem Moment nicht ganz klar, auch dank dem Nebel, der die Sicht immer weiter erschwert. Deshalb geht es an der richtigen Abzweigung erstmal auf dem Wanderweg weiter, bevor sie wieder umdrehen und sich doch in das weglose Gelände wagen. In den nächsten zwei Stunden wird mehrfach am Weg, dem Wetter, der Tour gezweifelt. Die Sicht ist die meiste Zeit so begrenzt, dass selbst ein paar Meter unter dem Einstieg noch einmal überlegt wird, umzukehren. Beim ersten Klebehaken kommt dann aber die Zuversicht zurück und die Kletterei kann endlich starten. Ab da läuft es deutlich besser und Paul und Viki genießen den Fels. Nach den ersten Seillängen klart es dann endlich auf und wir können alle die Sonne und die Aussicht genießen. Kurz vor dem Ausstieg können Viki und Paul überraschenderweise die anderen drei unter sich sehen. Ohne dass wir es wissen, enden die beiden Touren fast an derselben Stelle. Ab da geben Timo und David im Nachstieg noch mehr Gas, um mit der Zweierseilschaft gleichzeitig oben anzukommen. Letztendlich sind die drei dann schon am Ende ihrer Tour, während Viki und Paul noch einige Meter Gratkletterei von ihrem Vorgipfel zu den anderen überwinden müssen. Da Paul heute noch zurück nach München muss und die Busse nicht ewig fahren, entscheiden sich Timo und er nicht lange zu trödeln, sondern zügig über die Ackerlspitze abzusteigen. An der Hütte genießen die beiden die letzten Sonnenstrahlen, bevor Paul weiter in das Tal läuft und ohne weitere Probleme mit Bus und Bahn nach Hause fährt. Niklas, David und Viki schonen ihre Knie und steigen gemütlicher über die westliche Hochgrubachspitze ab. Auf der Hütte wiedervereinigt gibt es noch Nudeln mit Pesto, bevor es ins Bett geht. Insgesamt war es ein erfolgreicher Tag mit einer überwiegend schönen Tour mit anspruchsvollem Einstieg und einer langen Tour, dafür mit kürzerem Einstieg.

Montag, 2. Oktober
An diesem letzten Morgen ist unser Frühstück ausführlicher als an den vergangenen Tagen, da wir nur noch zu viert sind und nicht allzu gerne unser Müsli mit Milchpulver wieder in das Tal tragen würden. Gemeinsam können wir anschließend bis zum Rucksackdepot unterhalb der Wand aufsteigen. Geführt von Viki finden wir auch den Zustieg durch das wegefreie Gelände und erreichen nach eineinhalb Stunden den Wandfuß, wo wir uns vorerst trennen. Während Niklas und Timo nach wenigen Metern und ewigem Suchen ihren Einstieg erreichen, geht es für David und Viki noch weiter. Nachdem auch die beiden meinen, den Einstieg ihrer Route gefunden zu haben, starten sie in die „Südostkante“. Ihnen bietet sich eine schöne Kletterei über Platten und schließlich am Grad entlang mit herausfordernder Routenfindung bis auf die Hochgrubachspitze. Zeitgleich steigen Niklas und Timo nur einige Meter westlich von ihnen in die „Neue Südwand“ ein. Auch hier findet die Seilschaft eine traumhafte Kletterei, bei der sich Risse und schöne Wandkletterei abwechseln. Am Gipfel treffen die beiden auf Viki und David, die bereits erfolgreich aus ihrer Route ausgestiegen sind. Nach einem Eintrag in beide Gipfelbücher treten wir gemeinsam über das Rucksackdepot den Abstieg zur Hütte an. Dort angekommen genießen wir die letzten Sonnenstrahlen des Tages und kochen anschließend. Nach einem gemütlichen Abend geht es ins Bett.

Dienstag, 3. Oktober
Da heute lediglich der Abstieg auf dem Tagesprogramm steht, können wir alle ausschlafen und mit einem gemütlichen Frühstück in den Tag starten. Im Anschluss daran sorgen wir zusammen dafür, dass die Hütte wieder so blitzblank ist, wie wir sie vor vier Tagen vorgefunden haben. Über das schöne Wetter lässt es sich heute genauso wenig wie über die nun deutlich leichteren Rucksäcke beklagen – dafür aber über das Schneckentempo, in dem wir vom Parkplatz in Going nach Raubling unterwegs sind. Der viele Verkehr zerrt dabei besonders an den Nerven unseres Fahrers, der gerade eigentlich in einem Teams-Meeting sein sollte, und nicht hinter dem Steuer. Einmal in Raubling angekommen ist die Anspannung jedoch noch lange nicht vorbei, da der Schlüssel zur Garage auf dem Weg vom Auto in das Haus offenbar verschwunden ist. Ist dieser dann auf einmal wieder aufgetaucht (er ist im Abfall gelandet, zusammen mit dem restlichen Müll aus der Mittelkonsole), kann Timo seine Rucksäcke umpacken, während sich Viki, Niklas und David erst auf die Suche nach einer Ladesäule, und dann nach einem Eis machen. Vollbeladen und -getankt geht es dann für uns erstmal nach München, um Paul seine restlichen Rucksäcke vorbeizubringen. Die Suche nach einem Parkplatz gestaltet sich jedoch sehr interessant, da es der letzte Abend des Oktoberfestes ist, und sich Pauls Wohnung in etwa drei Straßen von der Wiesn entfernt befindet. Nachdem wir gemeinsam Pizza bei ihm gegessen haben und Niklas sein Besteck an den undenkbarsten Orten seiner Wohnung versteckt hat, steht für Timo, Viki, Niklas und David nur noch die Heimreise auf dem Programm. Der Akkustand bereitet zwischendurch der ein oder anderen Mitfahrerin Sorgen, doch wir rollen gezielt mit dem letzten Tröpfchen Strom in die Einfahrt.

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Tourenbericht: Alpinklettern im Oberreintal Juni 2023

08. – 11. Juni 2023,
JDAV Aktion Bergfreunde

Irgendwie fällt einem das frühe Aufstehen nicht so schwer, wenn man weiß, dass es für eine Bergtour ist. Auch um 4 Uhr in der Früh, wenn nicht mal ein hoher Gipfel wartet. Stattdessen wollen wir um 5 Uhr den Zug erwischen, der uns mit unseren Fahrrädern nach Garmisch-Partenkirchen bringen soll. Doch bereits in Nürnberg ereilen uns erste Verzögerungen, der Zug nach München fällt aus. Also gut…zum Glück gibt es einen früheren Zug, in den wir noch einsteigen können. Jetzt fahren wir zwar über Augsburg und brauchen so eine Dreiviertelstunde länger, aber es hätte auch schlimmer kommen können. So sind wir schließlich kurz vor Mittag in Garmisch und können direkt vom Bahnhof losradeln. Am Fuße der Hornschlittenrennbahn, welche unser erster Streckenabschnitt sein wird, gibt es noch eine kleine Stärkung, um ein wenig Gewicht aus dem Rucksack nach vorne in den Magen zu verlagern. Das ist auch bitter nötig, denn schon auf den ersten Metern zeigt sich, dass man mit 20 Kilo auf dem Rücken bei dieser Steigung Probleme bekommt, das Vorderrad auf dem Boden zu halten. Bei diesen Anstrengungen stört auch ein bisschen Regen nicht. An der Laubhütte machen wir nochmal gemütlich Pause bevor wir das letzte Stück zum Fahrraddepot durch die Patnachklamm fahren. Dort gibt es eine zweite Stärkung vor dem letzten Anstieg. Hier geht auch schließlich unser Plan auf, uns von der Sektion Schwabach einholen zu lassen, um unser Gepäck ein wenig fairer aufzuteilen. Schließlich tragen David, Quirin und Niklas auch die Seile, Exen und einen Großteil des Essens für Paul und Savan, die erst abends nachkommen. Mit abgespecktem Rucksack lässt sich der restliche Weg auch noch bezwingen. Und so sind wir am Nachmittag im gerade nassen Oberreintal. Immerhin kann man sich hier schonmal einen Überblick verschaffen, was wir die nächsten Tage angreifen können. Bis auf den Oberreintaldom und die Schüsselkarspitz-Nordwand sind alle Wände trocken, schneefrei und kletterbar. Wir entscheiden uns für morgen an die Westwand des Oberreintalturms zu gehen mit den Zundernköpfen als Ausweichmöglichkeit, falls die Wand noch nicht trocken ist. Nach einem ausgiebigen Abendessen (Reis mit Bohnen) kommen um kurz nach 8 auch Paul und Savan an der Hütte an. Sie haben den Aufstieg in knapp der halben Zeit von uns geschafft, was vermutlich auf die halb so schweren Rucksäcke zurückzuführen ist. Der Abend findet ein schnelles Ende, da sich alle auf die bevorstehenden Klettertage freuen. Im Lager gibt es noch kurze Territorialkämpfe, die einem Angst vor den nächsten Nächten machen, in denen wir noch einer mehr sein werden.

Am nächsten Morgen starten wir zügig nach einem kurzen Frühstück in Richtung Oberreintalturm. Doch die Wand ist wie befürchtet noch sehr nass, weshalb wir an den mittleren Zundernkopf ausweichen, wo wir uns die Nebelreißen ausgesucht haben. Den Anfang machen David und Paul. Die ersten drei Seillängen führen durch brüchigen Fels und erfordern einiges an Routenfindungskünsten. Doch all das ist kein Problem für uns. Ab der dritten Seillänge übernimmt Niklas die Seilschaftsführung. Die Route hat hier eine Platten-Abkletterstelle die klettertechnisch äußerst lohnend ist. Danach befindet sich der Stand auf einem schmalen Felsköpfchen. Von hier hat man einen perfekten Ausblick auf die Schlüsselstelle der Route: Eine magere Verschneidung, welche in einen Quergang in eine große überhängende Schuppe mündet. Dieses Stück ist wie auch die restliche Route gut abgesichert, allerdings sind die Hakenabstände für eine technische Begehung nicht geeignet. Auf die Schuppe folgt ein Kamin, doch als die Felsqualität hier oben wieder schlechter wird und die Routenführung sich als äußerst schwierig erweist, beschließt Niklas den Rückzug anzutreten, um noch Zeit für eine weitere, hoffentlich lohnendere Tour zu schaffen. Nach 2-4 Mal Abseilen sind wir wieder bei unseren Rucksäcken und können pünktlich ein gutes Mittagessen genießen. Weil der Oberreintalturm immer noch nass ist steigen wir in eine weitere Route am mittleren Zundernkopf ein. Sie trägt den vielversprechenden Namen „Mehr Glück als Verstand“. Da die Route sehr neu ist haben wir lediglich ein Wandbild und die Bewertung der Schlüsselstelle. Doch das ist kein Problem, der Einstieg ist schnell gefunden und so machen sich Quirin, Paul und Savan abwechselnd ans Vorsteigen. Es geht wieder durch brüchigen Fels, diesmal aber mit einer klar ersichtlichen Linie. Die letzte Seillänge darf Niklas nochmal vorsteigen, sie führt in einem weiten Bogen über einen schönen Felsgrat zu einem kleinen Vorgipfel. Von hier aus können wir uns gleich wieder abseilen, ohne Paul und Savan unter uns zu stören. So sind wir schnell wieder am Boden, können unser Material zusammenpacken und die Rucksäcke der anderen beiden zurechtlegen. Ein paar Nachrichten und ein kurzes Telefonat mit der JuMa Schwabach verraten uns, das wir vergleichsweiße noch sehr gut in der Zeit sind. Also gehen wir gemütlich zurück zur Hütte, wo bereits ein Nachzügler auf uns wartet. Gemeinsam mit ihm schauen wir der Sektion Schwabach auf den letzten Metern ihres Abstieges zu. Nach diesem sehr ausgedehnten Klettertag kommt einem das Essen gerade recht. Die Hüttenwirtin Anja macht große Augen, als wir ihr erzählen, welche Routen wir heute geklettert sind und berät uns, welche Routen am Oberreintalturm besonders lohnend sein sollen. Auch heute muss man sich wieder erst Platz schaffen, bevor man sich hinlegen kann.

Das zweite Frühstück und den Aufbruch gehen wir etwas gemütlicher an. Schließlich müssen wir auch nur 5 Minuten zu unserem Einstieg an der Nordwestwand des Oberreintalturms laufen. Niklas erklärt sich bereit den Rucksack beim Klettern zu nehmen, während Quirin und David die „Nordwestpassage“ vorsteigen. Der Einstieg ist schnell gefunden und es folgt eine Tour durch traumhaft festen Fels entlang messerscharfen Wasserrinnen. Paul und Savan haben hingegen Schwierigkeiten den Einstieg von „Knall auf Fall“ zu finden. Sie kämpfen sich durch verschiedene Routen („Schmankerl“, „Tatort“, „Treppenhaus“ und „Whisky on the Rocks“ um nur ein paar zu nennen) bis sie schließlich am Ausstieg ankommen. Quirin, David und Niklas sind unterdessen schon wieder am Wandfuß und genießen ihr Mittagessen. Weil das Wetter sehr unbeständig aussieht, entscheiden wir uns die zweite Tour des Tages abzublasen. Als die Schwabacher aus der Abseilpiste neben der „Fahrradelkante“ herauskommen beginnt es zu regnen und wir gehen gemeinsam zur Hütte, Paul und Savan sind bereits beim Abseilen. Wie sich zeigt keine Sekunde zu früh, denn als wir an der Hütte sind bricht der Himmel über uns herein und wir können ein weiteres Mal die zahllosen Wasserfälle bewundern, die sich hier bei jedem Regen aus den Sturzbächen in den Oberreintalgrund ergießen. Als es den restlichen Abend durchregnet beschließen wir, dass uns die Zeit morgen nicht mehr zum Klettern reichen wird, da wir noch nach Hause fahren müssen. Und so wird nach dem Abendessen fleißig begonnen die Glocke über dem Stammtisch zu läuten und in den Geburtstag zweier Schwabacher hineinzufeiern. Zu sehr später Stunde gesellt sich auch die JuMa Füssen zu uns.

Am nächsten Morgen lässt Anja alle zum Glück ein wenig länger schlafen. Und so bleibt uns nach dem Frühstück nur die Rucksäcke zu packen und den Abstieg anzutreten. Die Fahrräder stehen alle frisch vom Regen gewaschen bereit und so rollen wir wieder Richtung Garmisch. Nach einer etwas zeitintensiven Reifenflickaktion geht es dann schließlich auch an die Hornschlittenbahn. Hier kann man als Letzter den Geruch von zahllosen warm gewordenen Fahrradbremsen riechen, aber insgesamt sind wir alle wieder gut unten angekommen. Also ab zum Bahnhof, noch schnell ein paar Fahrradtickets kaufen und mit dem Schaffner diskutieren, ob wir nicht doch noch in den Zug passen. Letzten Endes ist immer noch irgendwo Platz, was sich vor allem im Zug von München nach Nürnberg zeigt. Und so sind wir um etwa 18 Uhr in Amberg am Bahnhof, wo Viki bereits auf uns wartet.

Zeitgleich mit uns waren noch eine andere Gruppe im Oberreintal

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Tourenbericht: Plaisirklettern in Arco

Veranstalter: Bene, Paul

Mit dabei: Sophia, Viki, David, Timo, Savan, Toni

Freitag, 26.05.2023
Am Freitag stand für die Aktion Bergfreunde die nächste Tour an: Plaisirklettern in Arco. Nachdem die Verpflegung für das verlängerte Wochenende sichergestellt und ein abschließender Materialcheck durchgeführt worden ist, brachen wir wie geplant um 13:30 Uhr von der Kletterhalle auf – jedoch ohne den geeigneten Kletterführer. Während der Fahrt machte sich dann Paul auf die verzweifelte Suche nach „Hohe Wände bei Arco vol. 1“ und telefonierte sämtliche Buchhandlungen sowie Outdoor-Shops in Regensburg und Innsbruck ab, wobei er leider keinen Erfolg hatte. Da Bene, Paul, Viki und David eine halbe Stunde früher als Savan, Sophia, Timo und Toni am Campingplatz in Arco ankamen, konnten die vier bereits um 21:00 Uhr unsere Zelte aufbauen. Als der Rest der Gruppe mit unserem Essen um 21:30 Uhr eintraf, begannen wir mit dem Kochen. Der restliche Abend wurde genutzt, indem Savans Heckklappe als „Stand“ umfunktioniert und Toni, für die die erste Mehrseillänge bevorstand, dort der Standplatzbau erklärt wurde. Nachdem wir uns anschließend aus einem ausgeliehenen Kletterführer unsere Routen für den darauffolgenden Tag ausgesucht und sich die Seilschaften zusammengefunden hatten, war dieser Tag für uns geschafft.

Samstag, 27.05.2023
Der erste Morgen unserer Tour begann für Timo und Bene deutlich früher als für die anderen, da die beiden eine Runde laufen gegangen sind, während die große Mehrheit der Gruppe noch schlief. Besonders erholsam war der Schlaf jedoch nicht, da wir in der Nacht von starkem Donnern und in der Früh von lautem Vogelgezwitscher geweckt wurden – außer natürlich Sophia und Savan, die im Van schliefen. Nach einem besonders langen Frühstück brachen wir um 10:30 Uhr zur Wand auf: dort stiegen Bene, Timo und Sophia in einer Dreier-Seilschaft in die „Per Luca“ ein. Der Rest der Gruppe hatte sich die Route „La cengia rossa“ ausgesucht, und als wir an der Wand ein rotes Kreuz sahen, schlussfolgerten wir, dass das übersetzt „Das rote Kreuz“ bedeuten müsse. So stiegen Viki und David in einer Zweier-Seilschaft und Paul, Toni und Savan in einer Dreier-Seilschaft mit voller Überzeugung in ihre Tour ein. Diese wurde jedoch bereits in der zweiten Seillänge zunichtegemacht, als sich zuerst Viki, und dann David daran die Zähne ausbissen, wodurch eine erste Skepsis aufkam. Zurück am Stand ließen die beiden Paul den Vortritt, der sich jedoch ebenfalls geschlagen geben musste. Nachdem wir nun etwa eine Stunde in der Sonne gestanden sind und den Großteil unseres Wassers verbraucht hatten, beschlossen wir, in die „Per Luca“ zu queren, die nur wenige Meter neben uns verlief. Nach einer schönen Tour stiegen wir alle
gemeinsam ab und kehrten zum Campingplatz zurück, um den restlichen Tag zu planen. So entschieden sich Sophia, Viki und Toni nach Arco zu gehen, um dort einen Kletterführer zu suchen (und sich ein Eis zu kaufen). Um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen, suchten sich die restlichen fünf zwei Touren aus, die noch schwieriger waren als die „Per Luca“. Gegen 18:00 Uhr stiegen Timo und Paul in einer Zweier-Seilschaft in die „Elios“ und Savan, Bene und David in einer Dreier-Seilschaft in die „Pilastro Themis“ ein. Nachdem die letzte Seillänge jeweils mit Stirnlampen geklettert worden ist, hatten beide Seilschaften gegen 22:00 Uhr ihre Tour beendet. Da genau in diesem Moment ein Feuerwerk startete, waren wir felsenfest davon überzeugt, dass dies uns gewidmet war (einige behaupten, dass damit Pfingsten gefeiert wurde). Nachdem von Toni die Nachricht „Essen fertig“ kam, liefen Bene, Savan und David zum Campingplatz und konnten so Paul und Timo einholen. Mit unserem neuen Kletterführer konnten wir uns anschließend noch die Touren für den nächsten Tag aussuchen. Zudem stellte sich heraus, dass wir tatsächlich nicht in die „La cengia rossa“ eingestiegen sind, sondern in eine Route, die wir gar nicht im Führer finden konnten. Übersetzt bedeutet der Name nämlich „Das rote Band“, was sich auf den Ausstieg der Route bezieht.

Sonntag, 28.05.2023
Nach einem kräftigen Frühstück brachen wir am Sonntag voller Motivation zu den Felswänden auf. Unsere Gruppe bestand aus drei Seilschaften, die unterschiedliche Routen wählten. Timo und David entschieden sich für die Route namens "Helene", während Toni, Bene und Viki die Route "Nuova Via" wählten. Savan, Sophia und Paul hingegen machten sich auf, die Route "La fuga dall'Hades" zu erklimmen.
Die Kletterei begann vielversprechend. Nach dem ersten Standplatz, als die Intensität der mittags Sonne langsam nachließ, eröffnete sich uns eine traumhafte Kletterei. Die Felswand bot interessante Passagen und die Aussicht war atemberaubend. Die Seilschaften waren in ihrem Element und überwanden die Herausforderungen mit Geschick und Ausdauer.
Im letzten Stand nutzten Savan und Paul die Zeit, um das Legen von Klemmkeilen und Friends zu üben. In der Ferne war bereits das Grollen des ersten Donners zu hören, daher beeilten sie sich, die Klettertour abzuschließen. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Campingplatz und erreichten diesen kurz bevor ein Starkregen einsetzte. Im kleinen Camper von Savan machten sie es sich gemütlich und warteten auf die anderen. Bald darauf kamen die anderen, welche noch in die Route Nereidi eingestiegen sind, völlig durchnässt am Campingplatz an.
Nach dem kurzen, aber kräftigen Schauer beschloss die Gruppe, sich im nahegelegenen Fluss zu Baden und danach im Whirlpool des Campingplatzes Wärme zu tanken. Die hungrigen Mägen trieben uns schließlich in die Stadt Arco auf der Suche nach einer Pizzeria. Dank der überzeugenden Italienischkenntnisse von Bene, konnten wir uns den letzten freien Platz sichern.
Nachdem wir unsere Mägen mit köstlicher Pizza und Wein gefüllt hatten, besprachen wir die nächsten Seilschaften und Routen für den kommenden Tag. Die Vorfreude auf weitere spannende Herausforderungen war deutlich spürbar, während wir uns über die verschiedenen Möglichkeiten austauschten.
Auf dem Heimweg zum Campingplatz stießen wir auf ein Live-Konzert auf dem Marktplatz und verbrachten noch etwas Zeit bei guter Musik. Es war eine schöne Gelegenheit, den ereignisreichen Tag auf angenehme Weise ausklingen zu lassen.
Schließlich, mit vollen Bäuchen und einem erfüllten Tag voller Abenteuer, kehrten wir zum Campingplatz zurück, wo wir teils im Camper teils zu dritt auf einem Stuhl unter dem geöffneten Kofferraumdeckel einen weiteren kleinen Schauer ausharrten. Das Schnarchen, eines gewissen Mitgliedes, konnte uns nicht von einem tiefen und erholsamen Schlaf abhalten. Wir fielen müde, aber glücklich, in unsere Schlafsäcke und träumten von den kommenden Kletterrouten und den Erlebnissen, die uns auf unserer Reise noch bevorstanden.

Montag, 29.05.2023
Wir standen um 7 Uhr auf, um uns dieses Mal Eier und Speck zu kochen. Zügig packten wir unsere Rucksäcke und Zelte zusammen. Das Material wurde noch einmal kontrolliert und um 10.30 Uhr räumten wir den Campingplatz.
Savan und Sophia stiegen um 10.50 Uhr in die Nuova Via ein. Bene und Toni folgten ihnen. Die erste Seillänge war ein wenig knifflig, wurde aber galant mit Hilfe eines Baumes gelöst. In Wechselführung genossen sie die Tour. David und Timo stiegen um 11.20 Uhr in die Selene, eine abwechslungsreiche Route mit spannenden Klettereien, ein. Diese hatte nicht nur lohnende Kletterpassagen, sondern auch die Stände waren wohl sehr schön. Paul und Viki stiegen um 11.34 Uhr in die Cengia Rossa ein, wobei sie dieses Mal den richtigen Einstig fanden. Die ersten Seillängen waren nicht ohne aber trotzdem eine gut zu meistern, insgesamt eine fantastische Tour.
Um ca.16 Uhr trafen die ersten an den Autos ein und fingen schon mal an, das Material zu sortieren und eine Picknickdecke für ein kurzes Essen aus allem, was noch so über war von den letzten Tagen (wilde Mischung aus Chips, Oliven, Brot und Schokolade) auszubreiten.
Als der Rest zu ihnen stoß, wurde das Wochenende reflektiert. Es konnten Wünsche, Anregungen Erwartungen und sonstiges geäußert werden.
Kurz vor 17 Uhr traten wir die Heimfahrt an. Nach einem kurzen Stopp an der Eisdiele stand auch schon das erste Auto im Stau. Nach kurzer Rücksprache mit dem anderen Auto wendeten sie nach 30 stehenden Minuten und fuhren wieder vorbei an der Eisdiele den anderen hinter her. Um die Fahrer wach zu halten kamen die interessantesten Gespräche bspw. über Träume, Stimmen und lustige Abende unter Alkoholeinfluss auf.
Um ca. 0.30 Uhr erreichten beide Autos die Halle, wo wir geschwind noch die Jugendsachen
verräumten und uns anschließend auf den Weg ins eigene, bequeme Bett machten.

Abschließend kann man Bene und Paul nur ein Lob für die Organisation und tolle Tour aussprechen.

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Tourenbericht: Schneeschuhwandern im Toten Gebirge

Freitag, 28. April bis Montag, 1. Mai 2023
JDAV Aktion Bergfreunde

Aufstieg auf die Liezener Hütte
Am Freitag um 14.30 Uhr treffen wir uns an der Kletterhalle, um gemeinsam das Material für die nächsten Tage zu packen. Um ca. 15 Uhr ist das Auto voll und wir brechen auf zu Paul, um ihm und Anja das restliche Material sowie Essen für das zweite Auto mitzugeben. Der nächste Stopp ist bei Vikis Wohnung, um noch Feuerzeug und Streichhölzer zu holen. Endlich alles eingepackt geht es los Richtung Österreich. Auf der Autobahn fahren wir an einem Palettenlager vorbei. Von der Rückbank kommt von Dine ein fasziniertes: „Schaut mal die vielen schönen Paletten an!“. Schön langsam bekommen wir Hunger, so versuchen wir das Brot und ein Messer, das leider in den untersten Rucksäcken im Kofferraum verstaut ist, herauszukramen. Endlich geschafft sind Sophia und Dine auf der Rückbank für das Schneiden und Schmieren verantwortlich. Kurz vor unserem nächsten Stopp, um den Schlüssel für die Hütte einzusammeln, passieren wir Klaus, eine kleine Stadt in der Steiermark mit einem außergewöhnlichen Namen. Den Schlüssel abgeholt, passieren wir die Gebirgsstraße bis zum Parkplatz Schönmoos. Dort angekommen ziehen wir unsere Regenjacken und Stirnlampen an. Um 21 Uhr starten wir den Aufstieg zur Hütte. Nach ein paar Minuten erreichen wir auch schon die ersten Schneefelder und ziehen unsere Schneeschuhe an. Weiter geht es über Bäche und steil bergauf durch das Hochtor. Die Nachzügler im zweiten Auto erreichen um ca. 22.30 Uhr den Parkplatz und entscheiden sich trotz der späten Uhrzeit aufzusteigen. Die erste Gruppe lässt endlich das Hochtor hinter sich und spurt weiter den Weg zur Hütte. Durch den Regen, aufkommenden dichten Nebel und Brüche in der Schneedecke erschwert sich die Wegfindung. Nach langem Suchen erreichen wir endlich um 1 Uhr nachts die Liezener Hütte. Halb erfroren ist unsere erste Amtshandlung den Ofen anzuschüren, um uns aufzuwärmen und die Kleidung zu trocknen. Zur Erleichterung aller kommt um 1.30 Uhr auch endlich die zweite Gruppe an der Hütte an. Einigermaßen wieder aufgewärmt, fallen wir um 4 Uhr endlich in unser wohl verdientes Bett.

Entspannter Gipfelanstieg und Theorieeinheit
Nach unserem späten Aufstieg gestern schlafen wir am Samstag erstmal gemütlich aus. Während sich die letzten von uns aus dem Bett kämpfen, sind Anja, Viki und Dine schon auf der Suche nach Wasser. Nach ein bisschen Gegrabe im Schnee, finden sie dann aber den Schlauch, aus dem wir die nächsten Tage unsere Wasser holen werden. Beim Frühstück; Porridge mit Äpfel, Nüssen und Schokolade; planen wir eine kleine Tour und schauen besorgt aufs Wetter. Trotz der wechselhaften Bedingungen machen wir uns auf den Weg auf den Reidling. Noch an der Hütte machen wir einen großen Pieps-Check und sind nach einer dreiviertel Stunde schon auf dem Gipfel. Oben angekommen drehen wir aber auch schnell wieder um, da es weiter zuzieht und so schaffen wir es noch im Trockenen zur Hütte zurück. Dort angekommen, nutzen wir die letzten Minuten vor dem Regen noch aus, um verschiedene Gegenstände zu sondieren. Los geht’s mit einem Rucksack und am Ende muss noch Vikis Schuh herhalten. Als es anfängt zu regnen, verziehen wir uns dann doch in die Wärme der Hütte und packen unsere Brotzeit aus. Beim Essen bekommen wir noch Gesellschaft von zwei Österreichern, die heute schon einen deutlich weiteren Weg zur Hütte zurückgelegt haben. Frisch gestärkt und bei Sonnenschein geht es dann später nochmal in den Schnee und Paul und Viki bereiten eine größere Pieps-Suche vor. Da Viki schon heute Mittag Knie-Probleme bemerkt hat, hält sie sich bei der Übung etwas zurück. Der Rest startet in zweier-Teams und findet schnell die versteckten Pieps im Gelände. Nach zwei Durchläufen verstecken die Mädels noch Pieps für Paul und schicken ihn ohne weitere Infos über die Anzahl los. Während der ersten Feinsuche ergeben sich dann gewissen Probleme, die erst beseitigt werden als er merkt, dass Sophia mit noch sendendem Pieps hinter ihm steht. Nach der Verwirrung wird auch der dritte Pieps gerade noch in den 15 Minuten gefunden und alle „Benes“ wurden gerettet. Viki ist mittlerweile schon wieder in der Hütte und bereitet das Abendessen vor. Als sie dann zum Essen ruft, dauert es nicht lange, bis wir alle am Tisch sitzen und Nudeln mit Pesto essen. Bevor wir dann deutlich früher als am Tag davor ins Bett gehen, spülen wir noch ab und spielen ein paar Runden Uno Flip.

Ausgedienter Tourentag
Anders als am Samstag stehen wir sonntags pünktlich um 8 Uhr auf und durchlaufen unseren Morgen samt Frühstück, Brotzeit packen und Anziehen. Mit vernachlässigbarer Verspätung machen sich 5 von uns kurz nach 10 Uhr auf den Weg in Richtung Kleinmölbing, einen schneebedeckten Gipfel, den wir schon von der gestrigen Tour aus hatten bestaunen können. Viki entscheidet sich aufgrund ihrer Knieschmerzen heute auszusetzen, dafür kann Kathi ihre Stöcke ohne Schneeteller und Anja die alten Schneeschuhe von der JDAV gegen Vikis Ausrüstung eintauschen. Nach dem ersten kurzen, aber anstrengenden Anstieg und einem darauffolgenden flachen Abschnitt stehen wir am Fuß des Kleinmölbing. Das Wetter wechselt immer wieder zwischen klaren und vollkommen nebeligen Episoden, sodass wir uns die Frage stellen, ob wir die Tour fortsetzen wollen. Wir entscheiden uns einstimmig für den Aufstieg und machen uns im Gänsemarsch, immer unter wechselnder Führung und genügend Sicherheitsabstand untereinander, auf in Richtung Gipfel. Bei über 30° Steigung ist etwas mehr Technik beim Gehen gefragt, doch als wir bei knapp 40° und vollkommenem Nebel kurz vor dem Gipfel anhalten, setzt die Unsicherheit ein und wir entscheiden uns für den Abstieg. Da wir sehr gut in der Zeit liegen, motiviert sind und auf einmal der Himmel aufreißt, fassen wir einen zweiten Gipfel auf der anderen Talseite ins Auge. Nach einer kurzen Mittagspause auf der Hochmölbinghütte, bei der wir schmerzlich herausfinden, dass zur Stärkung 2 Scheiben Brot pro Person definitiv nicht ausreichen, steigen wir Richtung Wörschacher Reidling auf. Dank der bereits vorhandenen Spur schaffen wir den Aufstieg zügig in unter einer Stunde und können die Aussicht genießen. Auch unsere Spuren auf dem Kleinmölbing vom Vormittag sind von hier zu sehen. Bei bestem Sonnenschein spielen wir das Lied Sommer, Sonne, Kaktus und vertilgen unsere Gipfelschoki. Da es langsam auf 17 Uhr zugeht und wir Viki nicht länger warten lassen wollen, rappeln wir uns auf zum Abstieg und der anschließenden Wanderung durch das Tal von der Hochmölbing zur Liezener Hütte. Letztere stellte sich viel anstrengender heraus als erwartet, da sowohl Paul als auch Dine ein ordentliches Tempo beim Spuren vorgeben. Völlig erledigt, aber glücklich über das Erreichte, kommen wir an und erfreuen uns an den letzten Sonnenstrahlen auf der Bank vor der Hütte. Manche stecken die Füße in den Schnee oder baden komplett darin. Nach dem lang ersehnten Abendessen bestaunen wir noch die Muster, die die Sonne trotz 3-mal eincremen auf unsere Haut gebrannt hat. Vom Waschbären-Look über den Halbmond auf der Wange und dem komplett roten Hals ist alles dabei. Zum Glück liegt genug Schnee zum Kühlen vor der Hütte.

Abstieg und Heimreise
Am Montag um 7 Uhr klingelt der Wecker, dann schnell frühstücken, abspülen, die
Rucksäcke packen und durchkehren. Perfekt in der Zeit liegend geht es dann
auch schon wieder los zum Abstieg. „Wie sind wir da hochgekommen?“, fragen wir uns beim steilen Hochtor. Vorsichtig steigen wir die vom Aufstieg noch sichtbaren Spuren wieder hinab. Im Hellen und ohne Regen wirkt der Weg ganz anders als noch Freitagnacht. Nachdem wir bereits um 11:30 Uhr zurück am Parkplatz sind, holen wir uns Pommes beim Burger King in Liezen. Völlig begeistert erfreuen wir uns am fließenden Wasser auf der Toilette. Im sonnigen Österreich beschließen wir zurück in Amberg noch ein Eis zu holen, das wir dann im Regen bei der Amberger Kletterhalle verspeisen. Nachdem wir das Material zurückgebracht und geordnet haben trennen sich unsere Wege und wir fahren voller Vorfreude auf eine Dusche nach Hause.

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